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Madeleine: Polizei sucht auf Kreta

England, Portugal, Griechenland - In die Suche nach dem seit Anfang Mai vermissten britischen Mädchen Madeleine McCann hat sich nun auch die griechische Polizei eingeschaltet. www.bringmadeleinehome.com

Wie ein Polizeivertreter am Freitag mitteilte, durchkämmen die Beamten aufgrund eines Hinweises von Interpol bereits seit Tagen die Urlauberinsel Kreta. Obwohl sie bisher noch keine Spur von der Vierjährigen gefunden hätten, werde die Suche fortgesetzt. Eine Schweizer Touristin hatte die Behörden alarmiert, weil sie Maddie in ihrem Hotel unweit von Heraklion gesehen haben will. Sie sagte aus, das kleine blonde Mädchen sei in Begleitung eines etwa vierzigjährigen Mannes gewesen.

Das Interesse an Maddies Schicksal hält unvermindert an: Bis Freitag besuchten laut einem Eintrag rund 50 Millionen Menschen die Internetseite http://www.findmadeleine.com, mit der ihre Eltern seit Mittwoch um Mithilfe bei der Suche bitten. Wie die Anwälte von Gerry und Kate McCann mitteilten, treffen weiter täglich Spenden zur finanziellen Unterstützung der Eltern ein.

Bestärkt von der riesigen öffentlichen Anteilnahme in Großbritannien wollen die Eltern nun die Suche auf ganz Europa ausweiten. Wie ihr Sprecher Michael Wright auf einer Pressekonferenz im portugiesischen Praia de Luz mitteilte, sollen Poster mit dem Konterfei der Kleinen mit ihren markanten Augen in ganz Europa verteilt werden. „Unser Ziel ist es, Maddie in ganz Europa genauso bekannt zu machen wie in Großbritannien und an der Algarve“, sagte Wright. Notfalls werde die Kampagne weltweit fortgesetzt, kündigte er an: „Dies ist nur ein Anfang“. Nach Informationen des Fernsehkanals Sky News erklärten sich mehrere internationale Firmen – darunter eine Fluggesellschaft und eine größere Restaurantkette – bereit, die Poster in allen Filialen aufzuhängen.

Die kleine Maddie war am 3. Mai aus einer Ferienanlage an der Algarve verschwunden, als ihre Eltern in einem Restaurant in der Nähe zu Abend aßen. Die Polizei vermutet eine Entführung als Hintergrund, schließt aber auch andere Möglichkeiten nicht aus. Die Eltern fürchten, dass die Kleine nicht mehr in Portugal ist.

Mehr als zwei Wochen nach Maddies Verschwinden hat die Polizei noch immer keine heiße Spur. Einen 33-jährigen britischen „Hauptverdächtigen“ mussten die Ermittler nach stundenlangen Verhören aus Mangel an Beweisen wieder freilassen. Auch die fünfstündige Vernehmung eines russischen Bekannten brachte keine neuen Erkenntnisse. Der 22-Jährige versicherte, er habe dem Briten lediglich bei der Einrichtung seiner Internetseite geholfen. Gegenüber der britischen Zeitung „Daily Mirror“ äußerte er sich schockiert über seine Behandlung: „Mein Leben ist völlig durcheinander geraten“. Seit Jahren versuche er, sich eine Existenz aufzubauen – „Und dann reicht eine Stunde, und ich bin plötzlich ein Kinderschänder“, sagte der Website-Designer.

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