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Maddies Vater prangert Belästigung durch Medien an

Maddie seit 2007 verschwunden
Maddie seit 2007 verschwunden ©APA/AFP
Der Vater der vor 18 Jahren verschwundenen Madeleine "Maddie" McCann geht hart mit dem Umgang der Medien mit dem weltbekannten Vermisstenfall ins Gericht. Besonders in den Monaten nach dem Verschwinden seiner damals dreijährigen Tochter hätten einige Journalisten die Familie massiv belästigt, sagte Gerry McCann der BBC. 

Es habe Momente gegeben, in denen er das Gefühl gehabt habe, "zu ertrinken". "Und das lag in erster Linie an den Medien." Journalisten seien etwa zum Haus der McCanns gekommen, Fotografen hätten "ihre Kameras buchstäblich gegen unsere Autofenster" gedrückt, während die damals zwei Jahre alten Zwillinge, die Geschwister von Maddie, im Auto saßen und sich gefürchtet hätten. 

Die Familie habe Glück gehabt, das überstanden zu haben, erzählte McCann der britischen Rundfunkanstalt. Das Verhalten der Medien habe auch die Suche nach Maddie behindert. 

Unterstützung von Prinz Harry

Gerry McCann fordert in dem Interview auch strengere Kontrollen der britischen Medien. Öffentliche Unterstützung dafür bekam er von Prinz Harry (41), der gerade den britischen Boulevard immer wieder kritisiert und sich bereits mehrmals zu rechtlichen Schritten entschieden hat. Harry stehe "an der Seite all jener, die durch unethische und rechtswidrige Eingriffe der Presse geschädigt wurden", teilte ein Sprecher der Nachrichtenagentur PA zufolge mit.

Gerry McCann wünscht sich, dass die sogenannte Leveson-Untersuchung wieder aufgenommen wird. Eine Kommission hatte darin einen Abhörskandal in britischen Medien untersucht, bei dem Prominente und auch Opfer von Verbrechen ausgespäht worden waren.

2018 entschied die damalige Regierung, die zweite Phase der Untersuchung nicht mehr durchzuführen. Dabei hätten rechtswidrige Handlungen von Medien und Beziehungen von Journalisten zu Politikern und der Polizei untersucht werden sollen. In einem Brief an Premierminister Keir Starmer fordern die McCanns und weitere Personen der BBC zufolge nun, diese Entscheidung rückgängig zu machen.

Madeleine McCann verschwand im Jahr 2007 als Dreijährige bei einem Portugal-Urlaub spurlos aus der Ferienwohnung ihrer Eltern. Trotz jahrelanger Ermittlungen und großer Aufmerksamkeit durch die Medien ist ihr Schicksal ungeklärt. Scotland Yard behandelt den Fall Maddie noch immer als Vermisstenfall. Die Eltern wollen die Hoffnung nicht aufgeben, dass ihre Tochter womöglich noch am Leben sein könnte.

(APA/dpa)

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