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Maddies Eltern reagieren vorsichtig auf Marokko-Foto

©AP
Die Eltern der vermissten vierjährigen Britin Maddie haben mit Vorsicht auf ein Foto aus Marokko reagiert, das ein kleines blondes Mädchen auf dem Rücken einer einheimischen Frau zeigt.

Es sei das erste Mal, dass ein solches Foto auftauche, und auf den ersten Blick sehe das Mädchen aus wie Madeleine, sagte ein Sprecher von Maddies Eltern Kate und Gerry McCann, Clarence Mitchell, am Mittwoch dem BBC-Fernsehen. Doch es habe bereits mehrere ähnliche Hinweise aus Marokko und anderen Ländern gegeben, fügte Mitchell hinzu. „Daher muss ich hier zu Vorsicht mahnen.“

Das Foto war von einer Spanierin vor rund drei Wochen im Norden Marokkos aufgenommen worden. „Kate und Gerry McCann wissen aus eigener schmerzlicher Erfahrung nur allzu gut, dass bisher jedes angebliche Gesehenwerden leider zu nichts geführt hat“, sagte Mitchell. „Sie können sich die emotionale Achterbahn vorstellen, die ihnen diese Art von Hinweisen jedes Mal beschert.“ Die McCanns wollten sich nicht öffentlich dazu äußern, bevor die Analyse des Fotos durch die Polizei abgeschlossen sei, sagte der Sprecher.

Das Foto zeigt ein hellhäutiges blondes Mädchen auf dem Rücken einer Einheimischen in Marokko. Die Spanierin Clara Torres hatte die Aufnahme nach eigenen Angaben am Morgen des 31. August in der Stadt Zinat auf der Straße zwischen Chaouen und Tetuan gemacht. Die Ähnlichkeit des Mädchens mit Madeleine sei „gruselig“, sagte sie dem spanischen Radiosender COPE. Sie habe sich am Montag entschlossen, das Foto der Polizei zukommen zu lassen, nachdem sie gelesen habe, dass bereits andere Zeugen Maddie in Marokko gesehen haben wollen.

Seit Madeleines Verschwinden am 3. Mai in Portugal waren mehrfach Hinweise bei den Ermittlern eingegangen, nach denen die Vierjährige etwa in Argentinien, Belgien, Griechenland oder Malta gesehen wurde – sie alle hatten sich als falsch herausgestellt. In Marokko sahen nach jüngsten Informationen zwei Augenzeugen unabhängig voneinander ein wie Maddie aussehendes Mädchen. Ein Mann gab an, das Mädchen kurz nach ihrem Verschwinden Anfang Mai in der Eingangshalle des Ibis-Hotels in Marrakesch gesehen zu haben. Eine Norwegerin sah ein Mädchen an einer Tankstelle in der Nähe des Ibis-Hotels, das ihren Begleiter gefragt habe: „Kann ich bald zu Mama?“

Maddie war am Abend des 3. Mai aus einer Ferienwohnung an der Algarve verschwunden, während die Eltern in einem nahe gelegenen Restaurant zu Abend aßen. Das Ärztepaar Kate und Gerry McCann ist im Zuge der Ermittlungen selbst unter Verdacht geraten. Nach ihren Angaben beschuldigt die portugiesische Polizei Maddies Mutter, den Unfalltod des Mädchens verschuldet und später mit Hilfe ihres Mannes vertuscht zu haben.

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