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Mädchen und Frauen in Österreich von Genitalverstümmelung betroffen

Genitalverstümmelung bei Frauen und Mädchen in Österreich
Genitalverstümmelung bei Frauen und Mädchen in Österreich ©canva
Laut einer neuen Studie sind in Österreich rund 11.000 Mädchen und Frauen von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen.

Die Caritas setzt sich aktiv gegen diese brutale Form der Gewalt ein und unterstützt betroffene Frauen in verschiedenen Bereichen. Auch die Regierung hat Maßnahmen ergriffen, um die Aufklärung und Prävention von FGM/C zu fördern.

Kampf gegen Genitalverstümmelung

Beschnittene Frauen erfahren oft körperliche und seelische Schmerzen durch die grausame Praktik der Genitalverstümmelung. Dorothea Manser-Lehner, Gesundheitspsychologin von der Caritas Vorarlberg, betont, dass es wichtig ist, betroffene Frauen darauf anzusprechen und sie zu unterstützen.

Clanchefs fordern Beschneidung

Dorothea Manser-Lehner berichtet, dass oft der Ruf von Clanchefs aus der Heimat kommt, die die Beschneidung ihrer Töchter fordern. In den Workshops der Caritas wird auch die Aufklärung der afrikanischen Familien in Österreich über FGM/C thematisiert, um dem Druck aus der Heimat entgegenzuwirken. Es können betroffene Familien dazu bewegt werden, von dieser grausamen Praktik abzusehen. Besonders Frauen, die selbst eine Beschneidung erlebt haben, möchten dies nicht für ihre eigenen Töchter.

Caritasmitarbeiterin Dorothea Manser-Lehner
Caritasmitarbeiterin Dorothea Manser-Lehner ©Caritas

Die Caritas unterstützt beschnittene Frauen auch während der Schwangerschaft und arbeitet eng mit Gynäkologen in den Krankenhäusern Dornbirn und Bregenz zusammen. Ziel ist es, die Frauen über die gesundheitlichen Risiken von FGM/C aufzuklären und ihnen bei der Bewältigung von körperlichen und seelischen Schäden zu helfen.

Wie der ORF berichtet, hat eine Studie der Medizinischen Universität Wien in Zusammenarbeit mit dem Frauengesundheitszentrum "FEM Süd" ergeben, dass in Österreich rund 11.000 Mädchen und Frauen von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen sind. Weitere 3.000 junge Mädchen sind laut der Studie von der kulturell bedingten Form von Gewalt bedroht. Die Hälfte der betroffenen Frauen stammt aus Ägypten und ein Drittel aus Somalia.

Regierung setzt auf Prävention und Aufklärung

Um gegen FGM/C anzukämpfen, wurde vom Bundeskanzleramt eine bundesweite Koordinationsstelle ins Leben gerufen. Diese setzt vor allem auf Aufklärungs- und Präventionsarbeit und möchte auch Männer in den Kampf gegen FGM/C einbeziehen. Laut Frauen- und Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) ist die Genitalverstümmelung eine brutale Form der Gewalt gegen Frauen, die nicht toleriert werden kann.

(VOL.AT)

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