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Machtkampf in der FPÖ: Partei nimmt Strache Facebook weg

Heinz-Christian Strache hat offenbar keinen Zugriff mehr auf seine Facebook-Seite.
Heinz-Christian Strache hat offenbar keinen Zugriff mehr auf seine Facebook-Seite. ©APA/AFP, Scrennshot
Der Machtkampf zwischen der FPÖ und deren ehemaliger Vorsitzender, Heinz-Christian Strache, facht erneut auf. Nachdem Strache (für die FPÖ wohl zu kontroverse) Posts auf Facebook veröffentlichte, die immer wieder für Aufsehen sorgten, entzieht die Partei Strache nun die Administratorenrechte.
Wer hat die Kontrolle über Straches Facebook-Auftritt?

Von Lucas Ammann

Fast 800.000 Likes hat Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache auf Facebook. In der Vergangenheit nutzte Strache die sozialen Medien, insbesondere Facebook, massiv, um seine Sicht der Dinge kundzutun. Er machte das mit einer wortgewaltigen Sprache, was der FPÖ oft zum Verhängnis wurde. Strache wurde schlichtweg von den Menschen mit der FPÖ verbunden, obwohl der Ex-Parteichef nun keine Funktion mehr hat. Die Partei musste sich immer wieder rechtfertigen und betonen, dass dies Strache's Privatmeinung sei.

Kein Zugriff mehr

Wie "Heute" nun unter Berufung auf "Parteiinsider" berichtet, hat die FPÖ Strache offenbar die Administratorenrechte entzogen. Seit vergangenem Freitag müsse Strache seine Texte an die Parteizentrale schicken, dort würden sie verbessert publiziert oder gar ignoriert werden.

Im Impressum der Facebook-Seite ist die Anschrift der Freiheitlichen Partei vermerkt, was aber nicht neu ist.

Strache: Akkordierte Facebook-Betreuung

Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache betrachtet seine offizielle Facebook-Seite nach wie vor als seine eigene: "Medienberichte, wonach mir meine HC Strache Facebook-Seite weggenommen worden sei oder ich die Kontrolle über selbige verloren habe sind falsch", postete er auf seinem persönlichen Facebook-Auftritt. Bis zur Wahl werden aber alle Inhalte mit der Partei "akkordiert", erklärte er.

Die Berichte, wonach ihm die offizielle Seite (mit rund 800.000 Fans) weggenommen wurde, sei "der abermalige Versuch, die Öffentlichkeit über eine vermeintliche Streitigkeit zwischen der FPÖ und mir zu täuschen", schrieb Strache in einem Posting auf seiner "privaten" Facebook-Seite am Mittwochnachmittag. "Für jedermann erkennbar, trägt die Facebook-Seite meinen Namen, mein Foto und meine Inhalte. Schon aus Gründen des allgemeinen Persönlichkeitsrechts und Urheberrechts ist das meine Seite."

"In gegenseitigem Einvernehmen"

Gleichzeitig räumt er ein, dass die Partei nun die Oberhoheit über die Inhalte innehat: "Da insbesondere im Wahlkampf eine abgestimmte und koordinierte Kommunikation wichtig ist, habe ich mich in gegenseitigem Einvernehmen mit der Partei darüber verständigt, dass bis zu den Neuwahlen alle Inhalte, die über die Facebook-Seite verbreitet werden, akkordiert werden und die Partei als Administrator die Verbreitung steuert, während ich im Status eines Redakteurs agiere. Auch hier geht es darum, abgestimmt und im Interesse der gemeinsamen Freiheitlichen Ziele für unsere Heimat Österreich zusammenzuarbeiten. Denn die Freiheitliche Familie liegt mir am Herzen!", so der über seine 2017 auf Ibiza getätigten Aussagen gestolperte Ex-Vizekanzler. (red./APA)

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