Machthaber sagt nein zu US-Waffenruhevorschlag für Sudan
Sie treten dabei gemeinsam mit Saudi-Arabien, Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) auf. Burhan hatte sich 2021 mit dem Chef der Miliz Rapid Support Forces (RSF), Mohammed Hamdan Dagalo, im Sudan an die Macht geputscht. 2023 revoltierte die RSF mit Zehntausenden Kämpfern gegen ihre Eingliederung in die reguläre Armee und begann mit Angriffen gegen Militär und Zivilisten. Mittlerweile kontrolliert sie etwa die Hälfte des besiedelten Gebiets des Sudan.
Armee fordert Rückzug der RSF aus allen eingenommenen Städten
Der Sudan wirft den Emiraten vor, die RSF-Miliz seit Beginn des Konflikts mit Waffen unterstützt zu haben. UNO-Experten und Diplomaten sehen dafür Belege. Die Emirate weisen das von sich. Anfang November hatte die RSF einer Waffenruhe zugestimmt. Der Konflikt setzt sich aber fort. Nach UNO-Angaben wurden rund 40.000 Menschen seit Ende Oktober durch Gewalt in der Region Kordofan vertrieben.
"Wir sind keine Befürworter des Krieges und wir lehnen den Frieden nicht ab, aber niemand kann uns bedrohen oder uns Bedingungen vorschreiben", sagte Burhan der Mitteilung zufolge. Ein Waffenstillstand sei nur denkbar, wenn die RSF aus allen Städten abziehe, die sie seit Mai 2023 eingenommen habe. Die Armee sei bestrebt, alle Gebiete in den Regionen Darfur und Kordofan zurückzuerobern und die Miliz des Landes zu verweisen.
Kritik an den Emiraten - Lob für Saudi-Arabien
Solange die Vereinigten Arabischen Emirate Teil der Viererrunde von Vermittlern seien, sehe der Sudan diese als nicht neutral an. Man akzeptiere die Emirate nicht als Vermittler, sagte Burhan. Gleichzeitig lobte er den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman für dessen Bemühungen. Dieser hatte US-Präsident Donald Trump jüngst bei einem Besuch in Washington dazu aufgefordert, den Krieg im Sudan zu beenden.
Der RSF werden Massenmorde, Vergewaltigungen und ethnisch motivierte Vertreibungen vorgeworfen. Experten vergleichen die Situation in Darfur mit den frühen 2000er Jahren, als die Vorläufer der RSF-Miliz dort an der Tötung von bis zu 300.000 Menschen beteiligt waren. Auch der sudanesischen Armee werden Kriegsverbrechen vorgeworfen, etwa Bombardements auf zivile Ziele.
Die UNO bezeichnet die Lage als größte humanitäre Krise der Welt. Mehr als zwölf Millionen Menschen sind auf der Flucht. Nach einer von den USA zitierten Schätzung könnten seit Ausbruch des Konflikts im April 2023 bis zu 150.000 Menschen ums Leben gekommen sein. Etwa 26 Millionen Menschen, gut die Hälfte der Bevölkerung, sind von Hunger bedroht.
(APA/dpa)
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