In einem Interview mit dem US-Nachrichtenmagazin Time meinte Gaddafi, in seinem Land herrsche Volkssozialismus, den die frühere britische Premierministerin Margaret Thatcher Volkskapitalismus nennen würde. Wahlen? Wozu? Wir sind über das Stadium hinaus, in dem Sie sich noch befinden, erklärte Gaddafi gegenüber seinen westlichen Interviewern.
Auf die Frage, was er von den Libyern zu hören bekomme, sagte der Revolutionsführer: Wenn man sie ins Paradies steckt, werden sie sich noch immer beklagen. Die Libyer sind im Paradies!, betonte der Oberst und Verfasser des Grünen Buches, in dem er seine islamisch-sozialistischen Visionen darlegte.
Zur Aufgabe des Programms zur Herstellung von Massenvernichtungswaffen in Libyen meinte Gaddafi: Das Programm begann ganz am Anfang der Revolution. Die Welt war anders. Nicht nur Libyen, auch Länder wie Rumänien unter dem Diktator Nicolae Ceausescu, strebten nach Atomwaffen. Doch die Allianzen in der Welt hätten sich geändert. Wir hatten kein Ziel. Und wir begannen, über die Kosten nachzudenken. Wenn dich jemand angreift und du verwendest eine Atombombe, dann verwendest du sie im Endeffekt gegen dich selbst, sagte der Revolutionsführer.
Angesprochen auf das nunmehr fast freundschaftliche Verhältnis zu den USA sagte Gaddafi, Amerika und der Westen hätten verstanden, dass sie einen Fehler gemacht haben. Ob Libyen seinerseits mit dem Anschlag von Lockerbie einen Fehler gemacht habe? Dazu Gaddafi: Bis jetzt sind die Täter nicht bekannt.
Die ehemals stark belasteten Beziehungen zwischen den USA und Libyen hatten sich seit August 2003 erheblich verbessert. Damals hatte das Land die Verantwortung für den Bombenanschlag auf ein US-Passagierflugzeug über dem schottischen Lockerbie im Jahr 1988 übernommen, bei dem 270 Menschen ums Leben gekommen waren. Später erklärte Libyen überraschend seinen Verzicht auf Massenvernichtungswaffen.
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