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Lustenau: Überfall auf Tankstelle ist geklärt

Bregenz -  Anlässlich der Klärung des versuchten Überfalles im vergangenen Jahr auf die Avanti-Tankstelle in Lustenau, bei dem ein 30-Jähriger durch einen Revolverschuss lebensgefährlich verletzt wurde, informiert die Polizei am Donnerstagvormittag über Details.
Schussattentat wurde aufgeklärt
Ein "Avanti"- Täter ist gefasst
Pressebericht zum Avanti- Schussattentat
Gezielter Anschlag auf den 30- jährigen Ismail K. in Lustenau
Pressegespräch zum "Avanti"-Attentat

Das Landeskriminalamt für Vorarlberg (LKA) hat in mühevoller Kleinarbeit und in Kooperation mit dem hessischen LKA in Wiesbaden einen Überfall auf eine Avanti Tankstelle in Lustenau im Juli 2010 geklärt, bei der ein 30-jähriger Kunde durch einen Schuss lebensgefährlich verletzt wurde. Als Schütze gilt ein 27-jähriger Rumäne, der gemeinsam mit vier Serben das Geschäftslokal berauben wollte.

Zwei der reisenden Täter werden noch gesucht, so die Ermittler und Sicherheitsdirektor Hans-Peter Ludescher bei einem Pressegespräch am Donnerstag in Bregenz. Ende April soll drei der Tatverdächtigen am Landesgericht Feldkirch der Prozess gemacht werden. Die Anklage gegen den 27-Jährigen lautet unter anderem auf versuchten Mord.

Bluttat in Lustenauer Avanti Tankstelle

Der 27-jährige Rumäne, der als Einziger unvermummt in Erscheinung trat, kundschaftete in der Nacht auf den 1. Juli 2010 zunächst eine Tankstelle in Hard (Bezirk Bregenz), dann jene in Lustenau aus. Gegen 00.45 Uhr betrat der 27-Jährige mit drei maskierten Mittätern in Raubabsicht das Lustenauer Geschäftslokal, in dem zu dem Zeitpunkt nur mehr der Pächter, ein Angestellter und das spätere Opfer anwesend waren. Der Rumäne hatte einen geladenen Revolver bei sich. Diesen hatte ihm der mutmaßliche Drahtzieher, ein 37-jähriger Serbe, beschafft, der im Fluchtwagen auf das Quartett wartete. Die übrigen Männer waren mit Brechstangen und Knüppeln bewaffnet. Als der 30-Jährige aus einem mit Spielautomaten ausgestatteten Nebenraum trat, schoss der 27-Jährige ihn nieder.

Das Opfer erlitt durch den Steckschuss im Brust- bzw. Halsbereich schwere Wirbelverletzungen und musste notoperiert werden. Laut LKA-Ermittler Stefan Schlosser leidet der Mann bis heute unter schweren Dauerfolgen. Er befinde sich in einer Reha-Station und sei auf den Rollstuhl angewiesen.

Spurensicherung in Lustenau und Hard

Auf die Spur der Bande kamen die Ermittler über den Besuch des 27-Jährigen in der Tankstelle in Hard, wo er Zigaretten und ein Dosengetränk konsumiert sowie telefoniert hatte. Die Auswertung der technischen Überwachung führte die Polizei nach Offenbach am Main (Hessen). Die deutsche Polizei konnte den 27-Jährigen schließlich identifizieren, weil dieser schon einen Tag nach dem Überfall überhastet mit einem Bus in seine Heimat gereist war. Dort wurde er am 1. Oktober 2010 festgenommen.

Im Zuge der Erhebungen wurden auch der 37-jährige in Hohenems geborene Rädelsführer und ein 41-jähriger Serbe ausgeforscht, beide wurden in Hessen verhaftet und nach Vorarlberg ausgeliefert. Alle drei seien arbeitslos, hätten umfänglich gestanden und gaben Geldbeschaffung als Motiv an, so Ermittlungsleiter Bertram Walser. Der 27-Jährige erklärte, durch das plötzliche Auftreten des 30-Jährigen erschrocken zu sein, woraufhin er unabsichtlich abgedrückt habe. Wie der Sachverhalt zu beurteilen sei, überlasse man aber den Geschworenen, betonte Walser.

Fahndung nach zwei weiteren Tätern

Zwei weitere Beteiligte sind noch auf der Flucht. Dabei handelt es sich laut LKA-Angaben um den 32-jährigen Serben Stefan Senovic und den 30-jährigen Vanja Belic, ebenfalls aus Serbien. Nach den Tatverdächtigen werde derzeit per internationalem Haftbefehl gesucht (siehe Pressebericht zum Avanti-Schussattentat). Die beiden würden in ihrer Heimat vermutet, hieß es. (APA)

Pressekonferenz zum Tankstellenüberfall

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