AA

Lufthansa schickt neuen Chef zur AUA-Sanierung

Der AUA-Mutterkonzern Lufthansa krempelt seine Führungsetage um: Die heutige Berufung von Thierry Antinori zum neuen Vorstandsvorsitzenden der AUA (Austrian) dürfte der Anfang einer ganzen Reihe von Personalrochaden im Lufthansa-Konzern sein.
Der französischstämmige Antinori wird seinen neuen Job an der AUA-Spitze am 1. April 2011 antreten und soll die finanziell angeschlagene Airline aus den roten Zahlen fliegen. Die beiden Vorstände Peter Malanik und Andreas Bierwirth sollen an Bord bleiben, ihre Verträge laufen noch bis 2012.

Wie die Aufgaben künftig verteilt werden, ist noch nicht klar. Naheliegend wäre aber, dass sich Antinori um den Vertrieb kümmert, zumal er derzeit bei der Lufthansa als Passage-Vorstand für Marketing und Vertrieb zuständig ist. Aktuell ist Bierwirth für den kommerziellen Vertrieb, die IT und das Netzwerk zuständig, Malanik kümmert sich um die Technik und den Flugbetrieb. Wer Antinoris Nachfolge übernimmt, steht noch nicht fest, hieß es auf APA-Anfrage.

Antinori ließ heute die Belegschaft wissen, dass es ist ihm eine große Freude und Ehre sei, diese Verantwortung übernehmen zu dürfen und gemeinsam die Zukunft des Unternehmens gestalten zu können. “Gemeinsam mit Ihnen und meinen Vorstandskollegen Andreas Bierwirth und Peter Malanik werden wir den eingeschlagenen Weg weitergehen und die bereits eingeleiteten Maßnahmen konsequent umsetzen”, heißt es in dem Schreiben.

Bereits seit dem Sommer gibt es immer wieder Gerüchte, dass die Lufthansa den AUA-Vorstand aufstocken will. Mit Antinori hat sie nun einen erfahrenen Airliner geschickt, der die zweite Phase der Sanierung vorantreiben soll. Wie die beiden AUA-Vorstände immer wieder betonen, ist die Airline noch nicht saniert. 2011 soll das operative Ergebnis zwar positiv sein, das Gesamtergebnis wird aber nach wie vor negativ sein. Derzeit fährt die AUA einen schweren Sparkurs, in den vergangenen Jahren wurden mehr als 2.000 Mitarbeiter abgebaut. Dass der Fluglinie unter Antinori ein noch schärferer Sparkurs bevorsteht, zeichnet sich derzeit nicht ab, wie in der Branche zu hören ist.

In der Lufthansa könnte der Wechsel der Auftakt weiterer Jobrochaden sein. Per Jahresende scheidet Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber aus, der frühere Swiss-Chef Christoph Franz übernimmt dann das Ruder. Der gebürtige Oberösterreicher Mayrhuber bleibt aber im AUA-Aufsichtsrat. Vor allem bei der Lufthansa Passage Airline, die künftig vom bisherigen Cargo-Chef Carsten Spohr geleitet wird, sind zahlreiche Spitzenposten neu zu besetzen, schreibt die “Süddeutsche Zeitung” in ihrer Mittwochsausgabe.

Der 49-Jährige Antinori ist in Österreich nicht unbekannt. In den 90er-Jahren saß er für die Lufthansa im Aufsichtsrat der Lauda Air. Sein Standing im Lufthansa-Konzern soll gut sein, der Manager verfügt über 25 Jahre Erfahrung in der Luftfahrt. Seit zehn Jahren ist er bereits Passage-Vorstand.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Wirtschaft
  • Lufthansa schickt neuen Chef zur AUA-Sanierung