Dass es auch in der Lagunenstadt, dort wo zahlreiche Staaten der Welt Arbeiten ihrer besten Künstlerinnen und Künstler zur Diskussion stellen, um Politik, das heißt, um zentrale Konflikte im menschlichen Zusammenleben geht, steht dabei fest. Aus Österreich ist einerseits der Maler Herbert Brandl im Länderpavillon vertreten, für die große Themenausstellung Think with the Senses – Feel with the Mind hat Kurator Robert Storr auch neue Arbeiten des Vorarlbergers Rainer Ganahl ausgewählt.
Ganahl, der bereits vor vier Jahren mit dem Internationalen Kunstpreis des Landes Vorarlberg ausgezeichnet wurde, realisiert Projekte mit hoher politischer Aussagekraft. Etwa mit Video- und Fotoarbeiten, mit denen er sprachliche Äußerungen der Menschen untersucht und selbst marginale Ansätze von Vorurteilen oder die Macht der Medien bloßstellt.
Die Bildung steckt in einer Krise, hält er ohne Umschweife fest: Was soll man unterrichten? Weiterhin Mythen, die einen Krieg nach dem anderen produzieren?
Zuletzt beschäftigte sich Rainer Ganahl jedenfalls intensiv mit den Bildungssystemen. Dabei ging es vor allem um die Frage, ob die Art der Bildungsvermittlung auch in den westlichen Ländern nicht schon von vornherein vielen Menschen den Zugang zu höherer Bildung verwehrt.
Ganahl hat zahlreiche Seminare besucht und die Abläufe (beispielsweise fotografisch) dokumentiert. Allein die Sichtung dieser zahlreichen Dokumente sei äußerst aufschlussreich.
In seiner Ausstellung im Kunsthaus Bregenz, mit der der einstige KUB-Direktor Edelbert Köb den in New York lebenden Vorarlberger erst in seiner Heimat bekannt machte, ging es auch um Sprache. Ganahl befasste sich mit Dialekten – frei nach dem Motto ,Luaga, losna, redaÑ und dann handeln. Die Biennale Venedig läuft übrigens bis Anfang November.
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