Der kuwaitische Ölminister Mohammed al-Alim sagte am Sonntag nach seiner Ankunft in der saudi-arabischen Hafenstadt Jeddah (Dschidda): “Nach diesem Treffen wird Kuwait seine aktuelle Politik überdenken und entscheiden, ob wir die Einberufung einer außerordentlichen OPEC-Konferenz fordern.” Grundsätzlich sei sein Land zu einer Produktionssteigerung bereit, falls dies durch die Nachfrage notwendig werde, zitierte ihn die saudische Nachrichtenagentur SPA.
Die USA hatten vor Beginn des Öl-Krisengipfels in Saudi-Arabien eine Steigerung der Produktion als Mittel gegen den hohen Ölpreis angemahnt. US-Energieminister Samuel Bodman sagte am Vorabend des Treffens, das am Sonntagnachmittag in Dschidda beginnen sollte: “Die Marktdaten zeigen uns, dass die Produktion nicht mit der wachsenden Nachfrage Schritt gehalten hat, was zu höheren und einer immer instabileren Preisen geführt hat.”
Die Öl-Produzenten geben dagegen die Schuld an den enormen Preissteigerungen der jüngsten Vergangenheit vor allem Spekulanten, die auf eine Verknappung des Öls in der Zukunft setzen. Mehrere Mitglieder der Organisation erdölproduzierender Länder (OPEC) sind strikt gegen eine Erhöhung der Förderung. Auch OPEC-Präsident Tschakib Chelil hat eine Erhöhung der weltweiten Ölförderung abgelehnt. Die auf den Märkten gezahlten Preise hätten absolut nichts mit dem Angebot und der Nachfrage zu tun, sagte er am Sonntag vor dem Beginn der Ölpreiskonferenz im saudiarabischen Jeddah (Dschiddah).
Der österreichische Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (V) will sich gemeinsam mit anderen Ländern bei der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) für eine Erhöhung der Fördermenge einsetzen. Der Ölpreis war in jüngster Zeit bis auf knapp 140 Dollar pro Fass (159 Liter) angestiegen.
Die Ölpreise seien derzeit “viel zu hoch – weniger in Hinblick auf den negativen Einfluss auf das Wirtschaftswachstum, sondern vor allem wegen ihrer Wirkung als Inflationstreiber”, erklärte Bartenstein im Vorfeld. Ein Drittel der mit 3,7 Prozent höchsten Inflationsrate in Österreich seit 15 Jahren sei auf Energie und damit letztendlich auf den Rekord-Ölpreis zurückzuführen. In manchen Entwicklungsländern sei die Inflation mittlerweile zweistellig, mit noch weit dramatischeren Auswirkungen.
Saudi-Arabien sei mit der angekündigten Erhöhung der Ölförderung um in Summe eine halbe Million Barrel (je 159 Liter) pro Tag Vorbild für alle Ölproduzenten in- und außerhalb der OPEC, betonte Bartenstein: “Wenn alle dem Beispiel Saudi-Arabiens folgen würden, würden 4 Millionen Fass Erdöl zusätzlich auf den Markt kommen.” Auch wenn er ein solches Szenario als Wunschdenken bezeichnet, hofft er dennoch auf dem Gipfel auf ein “Signal zur Beruhigung der Märkte”. “Wenn Jeddah kein Ergebnis bringt, könnten die Märkte das kritisch sehen.”
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