Loy gab Einblick in "Theodora" bei Festspielen

Rund 60 Chorsänger des Salzburger Bachchors tummeln sich auf der provisorischen Bühne in der großen Halle des Lehrbauhofes. Christof Loy ruft zum Start auf, der Korrepetitor beginnt zu spielen, es ertönen die letzten Takte der Ouvertüre. Ein Auszug aus dem ersten Akt zeigt den Bachchor in der Rolle der euphorischen Schar der Heiden, die aufgerufen werden, ihren Göttern zu huldigen. Johannes Martin Kränzle als der Römer Valens verkündet den Befehl zur Götterverehrung, Bejun Mehta spielt den eingeschüchterten Christen Didymus.
Die zentrale Rolle des Oratoriums, die überzeugte Christin “Theodora”, gespielt von der deutschen Sopranistin Christine Schäfer, war in diesem Auszug des Oratoriums heute gar nicht zu hören. Im Oratorium stirbt die fromme Theodora für ihren Glauben. Diese Figur wurde ihm erst im Laufe der Proben klar, betonte Loy im Gespräch mit der APA. Sie sei eine zarte und starke Person zugleich, die “das Leben als Abschied vom Leben zelebriert”.
Ein erfrischendes Durcheinander auf der Bühne, das aber schon nach einigen Takten abgebrochen wird. Dirigent Ivor Bolton kümmert sich um die musikalische Feinarbeit, Loy feilt an szenischen Details. Ein möglichst facettenreiches Bild, bei dem jedes Chormitglied “für sich eine Geschichte baut”, möchte Loy zeichnen. Dabei will er die Kontraste zwischen Heiden und Christen nicht banal in die heutige Zeit implementieren: “Ich hasse eine Einteilung in Gut und Böse”. Sowohl die lebenslustigen Heiden als auch die ehrfürchtigen Christen beschreiben “Lebensprinzipien, die jeder von uns gut kennt”, stellte der Regisseur fest.
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