In einem der größten Anti-Terrorismus-Prozesse in London sind am Montag fünf muslimische Briten mit Verbindungen zur Terrororganisation Al-Kaida wegen Planung schwerer Bombenanschläge verurteilt worden. Dabei sollten nach Angaben der Staatsanwaltschaft hunderte Menschen getötet werden. Ihnen droht lebenslängliche Haft. Das Strafmaß sollte noch am Montag verkündet werden.
Die Terroristen sollen vor ihrer Festnahme im März 2004 Verbindungen zu den vier Selbstmordattentätern gehabt haben, die dann am 7. Juli 2005 in der Londoner U-Bahn und einem Bus mit Rucksackbomben 52 Menschen ermordeten. Nach dem fast ein Jahr dauernden Verfahren vor dem Strafgericht Old Bailey befand die Jury einen 26-Jährigen aus der Grafschaft West Sussex direkt der Planung von Anschlägen mit Düngemittelbomben für schuldig. Die vier anderen Täter machten sich laut Jury der Mithilfe schuldig.
Nach Angaben der Ermittler wollten sie aus chemischen Düngemitteln Sprengsätze herstellen und an Orten mit vielen Menschen zünden. Zu den Anschlagzielen hätten unter anderem das Parlament, ein großes Einkaufszentrum unweit von London, ein Nachtclub sowie ein Gasverteilzentrum gehört. Innenminister Reid begrüßte den Schuldspruch und dankte Scotland Yard sowie dem Inlandsgeheimdienst MI5. Zugleich warnte er, dass im Kampf gegen den Terrorismus 100- prozentiger Einsatz nicht immer auch 100-prozentigen Erfolg garantiert.
Die Äußerung wurde von britischen Medien als Anspielung auf Vorwürfe gewertet, wonach die Sicherheitsorgane nicht genug unternommen hätten, um die Anschläge vom 7. Juli zu verhindern. Nachdem vor Gericht bestätigt wurde, dass zumindest zwei der jetzt Verurteilen Kontakte zu den späteren Selbstmordattentätern hatten, forderten Überlebende sowie Angehörige der Opfer am Montag eine unabhängige Untersuchung.
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