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Lokalaugenschein bei Schlecker: Filialen in Wien teils schlecht bestückt

Der Lokalaugenschein bei Schlecker ergab ein paar Missstände
Der Lokalaugenschein bei Schlecker ergab ein paar Missstände ©APA/HERBERT PFARRHOFER
In einigen Schlecker-Filialen sind von manchen Artikeln nur wenige Stück erhältlich - und zahlreiche Mitarbeiter fühlen sich vom Management in der Insolvenz-Causa schlecht informiert. Dies ergab ein Lokalaugenschein in österreichischen Schlecker-Filialen.
Schlecker-Tochter übernommen
Investor favorisiert

Bei einem Lokalaugenschein in Wiener-Filialen ließ sich das Gerücht bestätigen, dass die Österreich-Tochter der insolventen deutschen Drogeriemarktkette Schlecker laut Branchenkreisen mit knappen Warenbeständen zu kämpfen habe. 

Oft nur zwei bis drei Stück erhältlich

Bei beliebten Produktgruppen wie zum Beispiel Zahnpflege, Shampoos oder Deos sind von vielen Marken nur zwei bis drei Stück erhältlich. Vor allem Warenbestände in den Wiener Außenbezirken sind im Vergleich zu jenen in den inneren Bezirken auffallend niedrig. Der Finanzinvestor Josef Stumpf sagte kürzlich, dass der Warenbestand pro Schlecker-Filiale im Schnitt nur mehr 50.000 Euro, in manchen sogar nur mehr 20.000 Euro betragen soll.

Einzig Regale für Spezialartikel wie Babynahrung, Haarfärbemittel oder Katzenfutter waren halbwegs gut gefüllt. Wichtige Produktgruppen wie Spülmittel- und Reinigungsmittel sowie Waschpulver sind fast zur Gänze ausverkauft. Verkäuferinnen in vier besuchten Filialen sprachen von deutlichen Lieferschwierigkeiten. Die Eigenmarke “Schlecker” ist, laut einer Verkäuferin, gar nicht mehr erhältlich.

Schlecker-Mitarbeiter über Zukunft schlecht informiert

In einer Filiale in einem Wiener Außenbezirk erklärte eine Schlecker-Mitarbeiterin, dass fehlende Produkte sofort von der Zentrale bestellt werden, Lieferungen kämen jedoch nur unregelmäßig und man könne nicht sagen welche Produkte und wie viel Stück angeliefert werden. Die Mitarbeiter fühlen sich auch vom Management schlecht informiert. Über die Zukunft der Mitarbeiter werde nur per Fax kommuniziert, sagte eine Filialmitarbeiterin.

Nach der Insolvenz von Schlecker-Deutschland im Jänner, konnte das operative Geschäft der Österreich-Tochter mit rund 900 Filialen und 3.000 Mitarbeitern bis jetzt aufrechterhalten werden. Laut dem Sprecher des deutschen Schlecker-Insolvenzverwalters, Arndt Geiwitz, soll eine Entscheidung über die Zukunft der Österreich-Tochter noch im Juli fallen.

(apa/red)

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