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Loitzl feierte in Garmisch ersten Weltcupsieg

Der Steirer Wolfgang Loitzl hat am Neujahrstag den zweiten Bewerb der Vierschanzen-Tournee der Skispringer gewonnen und damit seinen ersten Weltcupsieg gefeiert. Bilder 

Loitzl hat damit auch die Gesamtführung in der Vierschanzen-Tournee übernommen. Der 28-jährige Steirer löste den zweitplatzierten Schweizer Simon Ammann, der den Aufakt in Oberstdorf gewonnen hatte, mit 0,5 Punkten Vorsprung an der Spitze ab. Tagesdritter wurde der Finne Harri Olli.

 

“Ich bin überglücklich. Das ist wie Weihnachten und Ostern an einem Tag”, freute sich Loitzl. “Ich habe gewusst, dass ich es von der Leistung drauf habe.” Vorjahressieger Gregor Schlierenzauer belegte vor seinen ÖSV-Teamkollegen Martin Koch und Thomas Morgenstern Rang vier und verbesserte sich 23,8 Punkte hinter Loitzl auf Rang drei der Tournee-Wertung. “Es war sehr wechselhaft heute. Es war leider nicht mehr drin, durch die Verhältnisse, aber es geht weiter. Man darf nicht zu negativ denken”, so der 18-jährige Tiroler.

Loitzl fing Ammann, der der Konkurrenz im ersten Durchgang mit einem 140-m-Sprung klar enteilt war und sich im K.o.-Duell gegen Schlierenzauer (134 m) klar durchgesetzt hatte, mit einem Traumsprung im Finale noch ab. Ammann war vor Loitzl (134,5 m/7,4 Punkte zurück) und dem Deutschen Martin Schmitt (135/8,5) in Führung gelegen. Im durch wechselnde Windbedingungen beeinträchtigten Finaldurchgang setzte der Steirer dann mit einem Sprung auf 136,5 m, der viermal mit der Höchstnote 20 benotet wurde, das Glanzlicht.

“Das war ein Supersprung, den werde ich mir merken. Einer der besten, die ich je gemacht habe. Ich habe es über die Noten gewonnen, in Oberstdorf über die Noten verloren”, betonte Loitzl, der im Allgäu knapp hinter Ammann Zeiter gewesen war. Ammann landete im Finale bei 134,5 m. “Wolfgang Loitzl hat das souverän hinbekommen. Das wird jetzt sicher ein tolles Duell. Ich bin trotzdem zufrieden, das ist eine gute Ausgangslage”, meinte Ammann, der seinen sechsten Saisonsieg um 1,7 Punkte verpasste. Loitzl, der seine 13. Tournee bestreitet, war in dieser Saison bisher bereits viermal Zweiter gewesen, der Premierensieg gelang ihm im 223. Bewerb nach sechs zweiten und drei dritten Plätzen.

“Ein sehr schöner Sieg für den Wolfgang, der schon so viele Jahre dabei ist”, betonte ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner. “Der Fokus war auf Ammann und Schlierenzauer, er war heute der lachende Dritte. Wir kommen jetzt nach Österreich, die Euphorie ist groß”, so Pointner weiter. “Ein historischer Moment, ich habe weiche Knie gehabt. Die Sprungrichter haben den sichtbaren Unterschied bei der Landung auch einmal bewertet”, betonte ÖSV-Sportdirektor Toni Innauer.

Loitzl sorgte bei der 57. Auflage des Neujahrsspringens für den elften österreichischen Sieg. “Er hat es sich mehr als verdient, war immer Zweiter”, kommentierte Schlierenzauer den ersten Sieg Loitzls. Wie in den vergangenen zwei Jahren, wo jeweils Schlierenzauer voran gelegen war, übersiedelt die Tournee auch diesmal mit einem ÖSV-Springer in Front nach Österreich, wo am Sonntag in Innsbruck der dritte Bewerb auf dem Programm steht.

Skiflug-Vizeweltmeister Martin Koch (134,5/128) steigerte sich gegenüber dem enttäuschendem 23. Platz zum Auftakt mit Sprüngen auf 134,5 und 128 m deutlich. “Ich freue mich unheimlich, aber an diesem Tag freue ich mich noch mehr über den Sieg von Loitzl”, sagte der Kärntner. Weltcup-Titelverteidiger Thomas Morgenstern, der in Oberstdorf Elfter gewesen war, machte ebenfalls einen Schritt nach vorne. Nach Platz zehn mit 128 m im ersten Durchgang sprang der Doppel-Olympiasieger im Finale bei günstigem Wind auf 132 m und belegte Platz sechs. “Befriedigend für mich, das gibt mir unheimlich viel Zuversicht, meine Neujahrswünsche sind damit teilweise schon in Erfüllung gegangen”, sagte der Kärntner. “Loitzl kann jetzt auch die Tournee gewinnen”, fügte der 22-Jährige an.

Andreas Kofler, in Oberstdorf 20., steigerte sich im Finale nach 120,5 m zuvor auf 122,0 m, was dem Skiflug-Teamweltmeister schließlich Platz 22. einbrachte. Tournee-Debütant Daniel Lackner hatte mit 117 m gegen den Russen Dmitrij Wassilijew klar das Nachsehen gehabt und schaffte wie in Oberstdorf nicht den Finaleinzug. Der Oberösterreicher wurde 35.

1. Wolfgang Loitzl (AUT) 276,3 Pkt. (134,5 m/136,5 m)
2. Simon Ammann (SUI) 274,6 (140,0/134,5)
3. Harri Olli (FIN) 258,6 (133,0/131,5)
4. Gregor Schlierenzauer (AUT) 257,6 (134,0/130,5)
5. Martin Koch (AUT) 249,0 (134,5/128,0)
6. Thomas Morgenstern (AUT) 248,5 (128,0/132,0)
7. Anders Jacobsen (NOR) 247,0 (134,0/126,0)
8. Martin Schmitt (GER) 245,2 (135,0/124,0)
9. Dmitrij Wassilijew (RUS) 239,6 (131,0/126,0)
10. Matti Hautamäki (FIN) 237,1 (130,5/124,0)
11. Emmanuel Chedal (FRA) 233,8 (128,5/125,0)
12. Andreas Küttel (SUI) 225,6 (128,0/121,5)
13. Roman Koudelka (CZE) 223,8 (124,0/124,5)
14. Michael Uhrmann (GER) 222,9 (126,5/121,5)
15. Ville Larinto (FIN) 221,9 (125,0/123,0)
16. Noriaki Kasai (JPN) 220,5 (125,0/122,5)
17. Jakub Janda (CZE) 220,2 (125,5/121,0)
18. Shohhei Tochimoto (JPN) 215,5 (124,0/121,0)
19. Anders Bardal (NOR) 215,1 (126,0/118,5)
20. Stephan Hocke (GER) 214,6 (125,5/119,0)
21. Ilja Rosljakow (RUS) 214,1 (118,0/126,5)
22. Andreas Kofler (AUT) 212,5 (120,5/122,0)
23. Yuta Watase (JPN) 212,0 (119,5/123,0)
24. Michael Neumayer (GER) 211,2 (127,5/116,5)
25. Jernej Damjan (SLO) 209,5 (126,5/116,0)
26. Daiki Ito (JPN) 207,3 (118,5/122,5)
27. Fumihisa Yumoto (JPN) 207,2 (116,0/125,5)
28. Denis Kornilow (RUS) 205,0 (124,0/116,0)
29. Kalle Keituri (FIN) 203,7 (126,5/112,5)
30. Andreas Wank (GER) 200,2 (118,0/121,0)
31. Robert Kranjec (SLO) 185,6 (119,0/113,0)

 

 

 

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