AA

Blum-Gruppe mit leichtem Umsatzrückgang

©VOL.AT/Schad
Das Vorarlberger Beschlägehersteller Blum schließt das Wirtschaftsjahr 2023/2024 per 30. Juni 2024 mit einem Umsatz von 2.297,16 Mio. Euro ab.

Die Geschäftsführer Philipp und Martin Blum berichteten am Donnerstag über Zahlen und Fakten zum abgeschlossenen Wirtschaftsjahr 2023/2024. Sie informierten über internationale Marktentwicklungen, Mitarbeiterzahlen, Investitionen sowie aktuelle Markttrends.

Leichter Umsatzrückgang

Blum konnte für das Geschäftsjahr einen Gesamtumsatz von 2,297 Milliarden Euro vermelden, was einem leichten Rückgang von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Trotz dieser leichten Abnahme wurde betont, dass dieses Ergebnis angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein positives Zeichen sei.

Zweigeteiltes Bild

In Europa zeigte sich ein zweigeteiltes Bild: Während in Westeuropa erhebliche Rückgänge zu verzeichnen waren, entwickelten sich die Märkte in Osteuropa positiv. Nordamerika, insbesondere die USA, zeigte eine stabile Seitwärtsbewegung mit positiven Anzeichen für die kommenden Monate. Auch in der Region Asien-Pazifik und China gab es trotz wirtschaftlicher Herausforderungen verhalten positive Signale.

Als Begründung für den Rückgang in Westeuropa gibt Philipp Blum insbesondere die Unsicherheit der Verbraucher an. "Westeuropa ist der Markt, auf dem wir in den vorherigen Jahren am meisten profitiert haben. Nun merken wir hier am stärksten die Unsicherheit der Endkonsumenten. Auch die Nachfrage in der Pandemie nach Küchen hat stark zugenommen. Wir sehen es daher als logische Konsequenz, dass wir in diesem Bereich nun Rückgänge verzeichnen." 

Trotz einer weiterhin anspruchsvollen Auftragslage gibt es positive wirtschaftliche Indikatoren, die auf eine mögliche Markterholung bis Ende 2024 hindeuten.

Mitarbeiterstand verringert

Blum beschäftigt weltweit 9.294 Mitarbeiter, davon 6.637 in Vorarlberg. Durch natürliche Fluktuation wurde der Mitarbeiterstand im vergangenen Geschäftsjahr leicht gesenkt.

287 Millionen Euro investiert

Strategisch hat Blum durch die Übernahme des Unternehmens Van Hucke seine Präsenz in Belgien, den Niederlanden und der Benelux-Region gestärkt. Die Investitionssumme belief sich weltweit auf es 287 Millionen Euro.

Ein Großteil der Investitionen von Blum, in diesem Jahr 182 Millionen Euro, entfallen dennoch auf den Hauptstandort Vorarlberg: Die Erweiterung des Werk 6 in Gaißau wurde abgeschlossen, in Bregenz und Höchst schreitet der Ausbau der Werke voran.

Neues Blum-Werk in St. Pölten

In St. Pölten wird das erste österreichische Blum-Werk außerhalb von Vorarlberg entstehen. Der Beschlägespezialist will in Zukunft eine über 100.000 Quadratmeter große Fläche wiederbeleben.

Wann der Bau am neuen Standort beginnt, ist bislang noch unklar. Fest steht aber bereits, dass Synergien genutzt werden sollen und so "Ausbildung oder die gemeinsame Nutzung von Infrastruktur" gestärkt werden sollen. Innerhalb Westeuropas sieht der Beschlägehersteller neben Vorarlberg insbesondere an diesem Standort Entwicklungsmöglichkeiten für die Zukunft. 

Appell an die Politik

Im Hinblick auf die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens appelliert Martin Blum insbesondere an die Politik. Bei Blum sehe man das Thema als "mehr als nur einen Trend". Deshalb sei es wichtig, dass die Politik die Bürokratie senke, damit die Wichtigkeit des Themas herorgehoben werden könne. "Es ist uns wichtig, ehrlich und in realistischen Schritten an einer klimagerechten Wirtschaft zu arbeiten."

(VOL.AT)

  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Blum-Gruppe mit leichtem Umsatzrückgang