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"Vorarlberg Bonus" soll Lehrlingsmarkt unterstützen

Betriebe erhalten 5.000 Euro, wenn sie einen benachteiligten Jugendlichen ohne Lehrstelle aufnehmen.
Betriebe erhalten 5.000 Euro, wenn sie einen benachteiligten Jugendlichen ohne Lehrstelle aufnehmen. ©VN/Rhomberg (Archivbild)
Unter dem Titel "Vorarlberg Bonus" startet das Land Vorarlberg gemeinsam mit Wirtschaftskammer und Arbeitsmarktservice (AMS) eine neue Unterstützungsmaßnahme für den Lehrlingsbereich.

Der zweistufige "Vorarlberg Bonus" bietet finanzielle Unterstützung für Betriebe, die benachteiligte Jugendliche als Lehrlinge aufnehmen, erklärte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) am Dienstag nach der Regierungssitzung. Laut ersten Berechnungen kostet die Förderung rund eine Million Euro.

Für die Aufnahme eines Lehrlings ohne Lehrstellenzusage, insbesondere eines benachteiligten Jugendlichen, gibt es eine Förderung von 5.000 Euro zusätzlich zu allfälligen anderen Förderungen. Die Kosten teilen sich das Land und die Wirtschaftskammer. Die "Benachteiligung" kann zum einen in schulischen Defiziten bestehen, zum anderen in einem schwierigen sozialen Umfeld oder fehlender Berufswahlreife.

Die Übernahme eines Lehrlings aus einer überbetrieblichen Ausbildung in einen Betrieb wird mit 2.500 Euro gefördert, ebenfalls ohne Anrechnung auf andere Förderungen. Vorarlberg investiert 2020 mit knapp 11,2 Millionen Euro über zwei Millionen mehr in den Arbeitsmarkt als ursprünglich prognostiziert.

Der Bonus sei für Betriebe gedacht, die bereit sind, benachteiligten Jugendlichen eine Chance zu geben, erläuterte Hans Peter Metzler, Präsident der Wirtschaftskammer Vorarlberg - quasi als Abgeltung für den Mehraufwand. Es gehe auch darum, sich in der jetzigen schwierigen Zeit die Zukunft nicht zu verbauen, erklärte Landesrat Marco Tittler (ÖVP): Man dürfe nicht vergessen, dass es auch Zeiten nach der Pandemie geben werde.

"Lehre schützt vor Arbeitslosigkeit"

"Lehre schützt vor Arbeitslosigkeit", unterstrich Vorarlbergs AMS-Chef Bernhard Bereuter die Bedeutung der dualen Ausbildung. Das zeige sich klar in den Arbeitslosenzahlen. Außerdem helfe die Lehre, den Bedarf an Fachkräften zu decken. Dem pflichtete Metzler bei: "Lehrlinge sind die Fachkräfte von morgen, der Wirtschaftsstandort ist auf sie angewiesen."

800 offene Lehrstellen im Land

Grundsätzlich bieten die Vorarlberger Betriebe laut Bereuter genug Lehrstellen an - mehr, als es Lehrstellensuchende gibt. Auf rund 800 offene Lehrstellen kommen 500 bis 600 Lehrstellensuchende, verdeutlichte Metzler - nur passen Stellenangebote und Berufswünsche nicht immer zusammen. Mit Hilfe von Jugendcoaches sollen junge Menschen mögliche Begabungen finden und unter Umständen auch den Berufswunsch noch einmal überdenken. Rund 120 Jugendliche im Land befänden sich derzeit in dieser Phase.

(APA)

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