Die Bischöfe haben sich am Mittwoch erfreut über die Ankündigung der Regierung gezeigt, dass ab 15. Mai öffentliche Gottesdienste wieder schrittweise möglich sein sollen. Gleichzeitig warnten sie jedoch vor überzogenen Erwartungen. Kardinal Christoph Schönborn sprach von einem notwendigen "kreativen und gesundheitlich verantwortbaren Weg".
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatte am Dienstag angekündigt, dass öffentliche Gottesdienste unter Auflagen und Sicherheitsvorkehrungen ab 15. Mai wieder möglich sein sollen. Mit der zuständigen Kultusministerin Susanne Raab (ÖVP) sollen die Regelungen ausgearbeitet werden, sodass künftig "ein Minimalbetrieb stattfinden kann".
"Kreativer und gesundheitlich verantwortbaren Weg"
Schönborn sagte dazu in der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag": "Wir alle wünschen uns eine möglichst schnelle Rückkehr zur vollen Normalität." Gleichzeitig betonte der Kardinal aber auch, dass es einen "kreativen und gesundheitlich verantwortbaren Weg" brauche.
Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner sprach auf seiner Facebook-Seite von einem "ersten Schritt in Richtung Normalität". Und der steirische Bischof Wilhelm Krautwaschl sagte gegenüber "Kathpress": "Wir sind froh, dass wir bald zu einer Form des gemeinsamen Feierns zurückkehren können, selbst wenn das zuerst nicht so sein wird, wie wir es vor Corona gewohnt waren und es so manchen Einschränkungen unterliegen wird." Die in den letzten Wochen geschaffenen neuen Angebote für die Gläubigen vom Livestream bis zum Feierbehelf für daheim will Krautwaschl auch weiterhin anbieten.
Auch evangelische Kirche erfreut
Auch der evangelische Synodenpräsident Peter Krömer begrüßte am Mittwoch die Entscheidung der Bundesregierung, öffentliche Gottesdienste ab 15. Mai wieder zuzulassen. Die genauen Regelungen seien noch festzulegen, diesbezüglich sei Bischof Michael Chalupka mit Repräsentanten anderer Religionsgemeinschaften sowie mit Kultusministerin Susanne Raab (ÖVP) im Gespräch.
Zahlreiche evangelische Gemeinden haben sich laut dem Synodenpräsidenten verärgert gezeigt, da ihnen staatliche Unterstützung in der Krisenzeit - etwa für Kurzarbeit - verwehrt würde. Lediglich Gemeinden und Vereine, die einen Betrieb wie etwa einen Kindergarten führen, könnten vom AMS finanzielle Hilfeleistungen erhalten. Das erschwere die finanzielle Situation der Gemeinden zusehends, da die Krise Rückgänge beim Kirchenbeitrag und bei Kollekten verursacht habe.
Evangelische Synode abgesagt
Die für 19. und 20. Juni in Wien geplante Synode der Evangelischen Kirche A.B. sowie die Generalsynode der Kirche A.u.H.B. wurden unterdessen aufgrund der Coronapandemie abgesagt. Die nächste Session der Synoden findet daher ab 6. Dezember in Graz statt.
(APA)
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