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Litwinenko: Ermittlungen ausgeweitet

Sechs Tage nach dem Gifttod des Kreml-Kritikers und russishen Ex-Spions Alexander Litwinenko hat die britische Polizei ihre Ermittlungen in London ausgedehnt.

Spezialkräfte suchten am Mittwoch in einem Hotel sowie einem Bürohaus nach Spuren der radioaktiven Substanz Polonium 210, mit der Litwinenko vermutlich getötet worden war. Zuvor waren bereits an sieben Orten leichte Strahlungsbelastungen festgestellt worden.

Dazu gehört das Büro des russischen Milliardärs Boris Beresowski, der zu den einflussreichsten Gegnern des russischen Präsidenten Putin gezählt wird. Weitere Erkenntnisse verspricht sich die Polizei von der Befragung des italienischen Geheimdienstexperten Mario Scaramella. Er hatte Litwinenko am 1. November in London getroffen. Der Italiener ist auf Bitten der britischen Ermittler nach London zurückgekehrt, wo er unter Polizeischutz steht.

Nach britischen Medienberichten wird Scaramella, wie sieben andere Personen, die nach Litwinenkos Vergiftung mit Polonium Kontakt hatten, auf Strahlenbelastung getestet. Scaramella sagte Reportern, er werde alles in seinen Kräften stehende tun, um bei der Aufklärung des Gifttodes zu helfen. Bei seinem Treffen mit Litwinenko hat er diesen nach eigenen Angaben auf Hinweise für Attentatspläne aufmerksam gemacht.

Der britische Premierminister Blair sagte am Dienstagabend eine rückhaltlose Aufklärung des mysteriösen Todes zu. Den Ermittlern würden weder politische noch diplomatische Hürden in den Weg gestellt, versicherte Blair. Der im Oktober in Großbritannien eingebürgerte Litwinenko hatte Putin vom Sterbebett aus beschuldigt, seine Ermordung befohlen zu haben.

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