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Literaturnobelpreisträger Mahfus tot

Der ägyptische Literaturnobelpreisträger Naguib Mahfus ist tot. Das bestätigte ein Arzt im Polizei-Krankenhaus, in dem der 94-jährige Romanautor seit Juli behandelt worden war.

Mahfus, der 1988 als erster und bisher einziger Araber den Nobelpreis erhalten hatte, ist besonders durch Romane bekannt geworden, die dem sozialen Realismus zuzurechnen sind.

Zu seinen Werken zählt die berühmte „Kairoer Trilogie“. Zahlreiche Bücher des Ägypters, der von seinen Landsleuten auch wegen seiner Bescheidenheit geschätzt wird, sind auch ins Deutsche übersetzt worden.

Laut den Spitalsärzten war Altersschwäche die Ursache für Mahfus’ gesundheitliche Probleme. Er sei zu schwach, um zur Behandlung ins Ausland gebracht zu werden, hatte es noch letzte Woche geheißen. Das hätte Mahfus vermutlich auch nicht gewollt, er mochte das Reisen nie.

Mahfus hat Ägypten kaum verlassen. Den Nobelpreis nahmen seine Töchter für ihn entgegen. Der Nobelpreisträger war ein extrem kreativer und fleißiger Schriftsteller. Neben seiner Arbeit als Beamter schrieb er mehr als 40 Romane, Theaterstücke und Kurzgeschichten.

Sein umstrittenstes Werk war der Roman „Die Kinder unseres Viertel“ von 1959. Das Werk über Glaube und falsche Heilslehren wurde nicht nur auf den Index gesetzt. Islamistische Kritiker stuften den Roman auch als „gotteslästerlich“ ein. 1994 stach ein religiöser Fanatiker Mahfus nieder, der selbst ein liberaler und toleranter Muslim war. Unter den gesundheitlichen Folgen dieser Messerattacke litt er sehr. Nachdem er im heurigen Juli nach einem Sturz ins Krankenhaus eingeliefert worden war, erholte er sich zunächst etwas. Doch dann verschlechterte sich sein Gesundheitszustand Anfang August.

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