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Lisa Mitterbauer greift bei den Profis an und will zu Olympia!

Lisa Mitterbauer aus Seeham will in die Mountainbike-Weltspitze. /
Lisa Mitterbauer aus Seeham will in die Mountainbike-Weltspitze. / ©Heiko Mandl
Die  Salzburger Mountainbikerin Lisa Mitterbauer startet 2015 erstmals in der Damen-Elite. Für Österreichs größte Nachwuchshoffnung gibt es in den kommenden zwei Saisonen nur ein Ziel - Olympia 2016 in Rio.

 

Nach einer durchwachsenen Vorbereitung brennt die 22-jährige Seehamerin auf den Saisonstart, der am Sonntag beim prominent besetzten Österreich-Cup in Langenlois fällt. Ein Monat lang war Mitterbauer in Zypern auf Trainingslager. Mit Schrecken blickt die 22-Jährige jedoch auf den Aufenthalt zurück.

Im Trainingslager erkrankt

Während des Trainingslagers und nach der zweiten Etappe des „Cyprus Sunshinecup“ wurde bei der Seehamerin eine Gastritis diagnostiziert. Ihr erstes Rennen in der Women Elite, der allgemeinen Klasse, hatte Lisa noch auf dem starken Rang 16 belegen können. Dann ging gar nichts mehr: Einlieferung ins Krankenhaus in Limassol. Dort erinnerte aber herzlich wenig an die medizinischen Standards unserer Breitengrade. „Die Hygiene ließ zu wünschen übrig, es gab zu wenig Ärzte, zu wenig Betten. Ein Betreuer hat gemeint, es hätte eine Stimmung wie im Krieg gehabt“, muss Mitterbauer heute noch den Kopf schütteln.

Earlier as planned I will fly home today. After struggling for days with my health, I decided to skip the upcoming race on Cyprus to recover on the best place on earth, #home

Posted by Lisa Mitterbauer on Mittwoch, 4. März 2015

Neue Impulse dank Hirscher

Prinzipiell blickt Lisa jedoch auf eine gelungene Vorbereitung zurück. Sie konnte mehr Grundlagen denn je trainieren. Das „Fundament“, wie Lisa sagt, steht jetzt. Schwächen werden nur noch beim Bergauffahren geortet. Aber auch die halten sich dank spezieller Maßnahmen im überschaubaren Rahmen. „Ich mag die Stramplerei mittlerweile sehr gerne.“ Die Athletin des Olympiazentrum Rif trainierte bis zu 22 Stunden pro Woche – drei Tage Ausdauer, drei Tage Kraft. In der Kraftkammer wurden zudem einige schweißtreibende Crossfit-Elemente eingebaut, auf die übrigens auch Skistar Marcel Hirscher schwört.

„Wenn man mit mit Puls 180, 190 auf den Berg raufkommt und in eine technische Abfahrt geht, muss man einerseits technisch versiert sein, aber natürlich auch die ständigen Schläge und Vibrationen aushalten können“, ist Mitterbauer vom Crossfit überzeugt. Zudem macht sich das Rumpf- und Schultertraining auch für den Fall der Fälle bezahlt – einen Sturz. Für Lisa klar: „Ich habe im Bergauffahren sicher noch das größte Entwicklungspotenzial. Daran lässt sich im Gegensatz zur Technik aber immer gut arbeiten.“

Lisas „olympische“ Zielsetzung

An der Zielsetzung der Romanistik-Studentin in Salzburg gibt’s nichts zu rütteln. Der große Traum heißt Olympia. Er sollte schon 2016 zu realisieren sein, wenn die Spiele in Rio am Plan stehen. Das Nationenranking läuft bis Mai 2016 durch. Die drei besten Fahrerinnen werden in die Kalkulation mit einbezogen. Alle Punkte – so auch jene vom Österreich-Cup – sind entscheidend. Für die Top-8-Nationen weltweit gibt’s gar zwei Quotenplätze für Olympia. Österreich mit Mitterbauer, Osl und Co. rangiert derzeit aber auf Platz 14.

Wie schaut daher Lisas Plan fürs Brasilien-Ticket aus, wenn es nur einen Platz pro Nation geben sollte? „Für mich geht’s natürlich darum, Nummer eins in Österreich zu sein. Fürs A-Limit müsste ich dann im Weltcup bis zu zwei Mal unter die Top 8 kommen. Das ist das Vorlimit, das 2016 dann noch mal bestätigt gehört. Für die Top 8 im Weltcup brauche ich wirklich viel Glück. Zwei Mal Top 15 wären schon sehr stark“, meint die 22-Jährige, die in ihrer Altersklasse dennoch bereits zu den besten der Welt zählt.

Als Saisonhöhepunkte hat die Salzburgerin die WM in Andorra in der ersten September-Woche, die EM Ende Juli in Italien sowie natürlich das Finale des Österreich-Cups Ende September in Saalfelden/Leogang im Blick.

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