Linzer Brucknerhaus will sich verbessern

Teilweise habe der künstlerische Leiter Hans-Joachim Frey bereits Veränderungen bei der Ausrichtung umgesetzt, so das Brucknerhaus. Um mehr junges Publikum zu gewinnen, sei etwa die Reihe “Young Classics” eingeführt worden. Nach einem zögerlichen Start habe sich dieses Format sehr gut entwickelt. In Kooperation mit verschiedenen in- und ausländischen Hochschulen gastieren Nachwuchskünstler im Linzer Konzerthaus.
Ab der kommenden Saison werde zudem die Jugendschiene von zwölf auf 18 Jahre ausgedehnt. Ein Konzert mit Conchita Wurst sei geplant. Weitere Infos gebe es bei der Programmpräsentation im Mai.
Auch was die Internationalisierung des Hauses anbelangt, seien bereits “wichtige Weichen” gestellt, erklärte Frey, der 2013 die künstlerische Leitung des Brucknerhauses übernommen hatte, in einer Presseaussendung. Grundsätzlich weist er darauf hin, dass eine Neuausrichtung eine Vorlaufzeit von zwei Jahren benötige und neue Formate wiederum entsprechend Zeit bräuchten, sich zu etablieren. Frey zeigte sich “persönlich verwundert, dass Herr Baier als Kulturreferent” dies nicht wisse.
Der künstlerische Leiter reagierte damit auf die scharfen Worte des Stadtrats und ÖVP-Vizebürgermeisters Bernhard Baier (ÖVP) vom Montag. Vor der Kontrollausschusssitzung hatte Baier erklärt, dass sein Vertrauen in Frey aufgrund der festgestellten Mängel der Prüfer “stark erschüttert” sei. In der Sitzung wurde der Bericht zum Brucknerhaus und der stadteigenen Veranstaltungsagentur LIVA für die Jahre 2010 bis 2015 ausführlich behandelt.
Auch der neue kaufmännische LIVA-Direktor Thomas Ziegler weist die Angriffe gegen das Management zurück. Er stellte in der Presseaussendung klar, dass ein im Bericht angeregtes internes Kontrollsystem schon realisiert worden sei. Ein Organisationsentwicklungsprozess wurde ebenfalls eingeleitet,
FPÖ-Gemeinderat und LIVA-Aufsichtsrat Werner Pfeffer kritisierte am Dienstag in einer Presseaussendung Baiers Auftreten: “Wenn die Situation für ihn wirklich derart bedrohlich ist, warum hat Baier als stellvertretender Chef im Aufsichtsrat dann nicht längst gegengesteuert?” Der Angesprochene indes betonte neuerlich, bereits Anfang 2014 mehrmals kritisch auf die angespannte Situation inhaltlicher und budgetärer Natur im Brucknerhaus hingewiesen zu haben. Das Argument, man müsse dem künstlerischen Direktor mehr Zeit für die Neuausrichtung des Hauses geben, gehe ins Leere, legte Baier am Dienstag nach.
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