Linke-Politikerin bewirft Lindner bei Auftritt mit Schaumtorte

Der ehemalige Finanzminister bekam den Schaum direkt ins Gesicht. Lindner blieb unverletzt. Die Polizei ermittelt nun. Von Amts wegen sei gegen die 34-jährige Frau, die der Linken angehört, Anzeige wegen des Verdachts auf Körperverletzung und Beleidigung erstattet worden, sagte ein Sprecher der Polizei. Beamte vor Ort hätten unmittelbar nach dem Angriff die Personalien der Frau festgestellt, sie aber nicht in Gewahrsam genommen.
"Es war leider nicht Sahne"
Lindner nahm den Vorfall locker. "Machen Sie sich bitte keine Sorgen", sagte er zu den Zuhörern. Er probierte den Schaum und setzte seine Rede fort. "Es war leider nicht Sahne, sondern nur Seife", sagte er. "Wenigstens das hätten sie besser machen können, dann hätte ich auch was davon gehabt", so Lindner weiter, als er sich mit einer Serviette das Gesicht abwischte.
"Mich bringt nichts aus der Ruhe"
Wenig später fuhr er weiter zum nächsten geplanten Wahlkampfauftritt in Rostock. Auf dem Universitätsplatz sprach er am frühen Nachmittag vor mehreren hundert Zuhörern. Bei der Ankunft in Rostock sagte er: "Mich bringt nichts aus der Ruhe."
Der Ex-Finanzminister hatte bei der Wahlkreisveranstaltung in Greifswald in einem kleinen Saal vor mehreren Menschen gesprochen. Die Werferin wurde von seinen Sicherheitsleuten direkt zu Boden gebracht, wie auf einem dpa-Video zu sehen ist. Zuvor hatte sie "Sehr geehrter Herr Lindner" gesagt und ihm dann den Schaum ins Gesicht geworfen. Lindner schmierte der Frau einen Teil des Schaumes zurück in die Haare. Auf der Schaumtorte stand "Aus Liebe zur Freiheit".
Lauterbach kritisiert Gewalt im Wahlkampf
Eine FDP-Sprecherin vor Ort sprach von einem nicht zu akzeptierenden tätlichen Angriff. Gesundheitsminister Karl Lauterbach verurteilte den Schaumwurf. "Es fängt mit der Torte an und hört mit Steinen oder mit Sprengsätzen auf", sagte der SPD-Politiker in Köln. Gewalt sei immer abzulehnen, daher verurteile er diesen Angriff auf Lindner in klarster Sprache.
"Das dürfen wir nicht akzeptieren. Verrohung des politischen Prozesses beschädigt die Demokratie. Von daher muss das bestraft werden, das ist kein Kavaliersdelikt", betonte Lauterbach. Auf der Plattform X versicherte er Lindner seine Solidarität.
Der Landesvorsitzende der Linken in Mecklenburg-Vorpommern, Hennis Herbst, distanzierte sich von dem Schaumwurf. "Derartige Aktionen gehören für die Linke M-V nicht zur politischen Auseinandersetzung und sind konsequent abzulehnen", erklärte er. "Unser Ziel ist es, die inhaltliche Debatte mit der politischen Konkurrenz, auch mit der FDP, zu führen. Derartige Störaktionen anderer Wahlkampfauftritte gehören nicht dazu und tragen nicht zum Vorbringen berechtigter Kritik an der Politik der FDP bei."
(DPA)
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