15.000 Zuschauer hatten sich Sonntagfrüh die zwölf Kilometer hinauf zum Rettenbachgletscher gestaut. Dort sorgten sie einmal mehr für Riesen-Stimmung beim ersten großen Ski-Fest der Olympiasaison. Einzig mit einem Heimsieg klappte es auch diesmal nicht. Nachdem Kathrin Zettel am Samstag Zweite geworden war, musste der ÖSV beim ersten Heimrennen zum fünften Mal in Folge sieglos von dannen ziehen. Neben Hirscher kam am Sonntag auf dem wegen Windes verkürzten Kurs nur noch Philipp Schörghofer als Zehnter in die Top-Ten.
Hirscher hatte keine echte Chance auf den Sieg. Trotzdem strahlte der Weltcup-Titelverteidiger, der nach einer nicht fehlerfreien ersten Fahrt schon zur Halbzeit auf Platz drei gelegen war, über den neuerlichen dritten Platz. Einer der Gründe war, dass Ligety offenbar nicht mehr in einem komplett anderen Universum fährt.
“Jetzt kann ich wieder groß reden, weil ich wieder am Stockerl bin”, scherzte der Salzburger, dem die Erleichterung deutlich anzumerken war. “Danke” brüllte er unmittelbar nach dem Abschwingen im zweiten Durchgang auf fast 3.000 m Seehöhe hinaus in die Tiroler Bergluft.
Die ÖSV-Herren schafften kein ganz so gutes Teamergebnis wie die Damen am Vortag. Schörghofer fiel in der Entscheidung vom 6. auf den 10. Platz zurück, der erstaunliche Benjamin Raich landete bei seinem 13. Sölden-Start auf Platz 13, nachdem er zur Halbzeit noch starker Fünfter gewesen war. “Jetzt muss ich noch einmal hierherkommen”, scherzte der 35-jährige Tiroler.
Stark fuhr Aksel Lund Svindal, der sich vom 13. auf den geteilten vierten Platz verbesserte. “Ich hätte nicht gedacht, dass sich das noch ausgeht”, erklärte der norwegische Mitfavorit im Kampf um die große Kristallkugel.
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