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Life Ball Next Generation: Jugendliche klären über HIV und Aids auf

Bei der Pressekonferenz zu "Lifeball: Next Generation".
Bei der Pressekonferenz zu "Lifeball: Next Generation". ©VIENNA.at/Jennifer Schindl
Auch, wenn in den letzten Jahren schon vieles besser geworden ist: Das Thema Aufklärung und Sensibilisierung bei HIV und Aids ist noch immer ein vernachlässigtes unter Jugendlichen. Genau hier setzt das neue Projekt "Life Ball Next Generation" an - mit Unterstützung von jungen, engagierten Peers.
Bilder der Pressekonferenz

“Es wird so gut wie nicht darüber gesprochen”, sagte der 17-jährige William im Interview bei der Pressekonferenz zum Life Ball Next Generation am Montag in Wien.

Aus diesem Grund wurden 60 Jugendliche zu Life Ball-Peers ausgebildet, um das Wissen an ihre Alterskollegen weiterzugeben. “Aufklärung geschieht auf Augenhöhe”, sagte Life Ball-Organisator Gery Keszler.

Life Ball Next Generation erstmals in Wien

Gemeinsam mit engagierten Helfern veranstaltet Keszler in diesem Jahr zum ersten Mal einen Life Ball für Jugendliche, der einen Tag nach dem eigentlichen Event im Rathaus stattfinden wird. Zu diesem Zweck suchte das Life-Ball-Team rund um Projektleiter Peter Hanl Botschafter aus der “Next Generation”, um Aufklärungsarbeit zum Thema HIV und Aids zu leisten. 60 Jugendliche aus Wien und der Umgebung haben sich dafür beworben, die nun zu Peers ausgebildet wurden und dann zum “Life Ball Next Generation” eingeladen werden.

“Hier haben so junge Menschen wie wir die Möglichkeit, uns fortzubilden”, meinte William aus Wien, der am Montag den Kurs besuchte, um später “den Leuten in unserem Alter das Thema näher zu bringen”. Weil: “In der Schule das Thema nicht wirklich Nummer eins ist”, beklagte auch die 17-jährige Lena aus Mödling. Während des zweitägigen Workshops im Wiener Hilton wurden die Jugendliche medizinisches Basiswissen, Gesundheitsvorsorge und Wissensvermittlung zu sexueller Integrität sowie Rhetorik und Körpersprache nähergebracht.

Aufklärung für Jugendliche über Aids und HIV

Geleitet wurden die Workshops von dem Hamburger Verein “Jugend gegen AIDS e.V.”. Der “Life Ball Next Generation” wird vom österreichischen Gesundheits- und dem Bildungsministerium unterstützt. Auch wenn es einen Grundsatzerlass zur Sexualpädagogik in den Schulen gibt, sieht Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) im sogenannten Peer-Learning-System viel mehr Potenzial. “Da sehen wir die Erfolge besonders schnell”, sagte Hammerschmid. Die Ministerin zollte den jugendlichen Peers ihren Respekt. “Es ist mutig von den Jugendlichen, sich dem zu stellen.”

Wissen über Sexualität sei die Grundvoraussetzung für eine rasche Früherkennung von Krankheiten wie HIV und Aids, betonte Keszler. Wenn die Arbeit der Peers gut angenommen wird, soll deren Anzahl noch weiter erhöht werden. Victoria aus Wien würde sich das sehr wünschen, denn in ihrer Schule wurde das Thema so gut wie nicht angeschnitten. “Viele waren nicht bereit, darüber zu reden. Viele haben sich geschämt, mit erwachsenen Leuten darüber zu reden, deshalb finde ich das sehr wichtig, dass Kinder Kindern etwas beibringen oder Jugendliche Jugendlichen”, sagte Victoria.

Wie der Gedanke für das Projekt aufkam? “Ich habe eine 16-jährige Nichte, die meine Arbeit aufmerksam mitverfolgt und viele gescheite Fragen stellt. Daher entstand die Idee, dieses Projekt für Jugendliche in die Wege zu leiten,” verriet Gery Keszler.

>> Informationen über “Life Ball Next Generation” und zum Verein “Jugend gegen AIDS e.V.“.

(APA/Red.)

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