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Lieblingspuppe und Modemuse: Barbie wird 50

©APA
Eine 50-Jährige begeistert kleine Mädchen und große Designer: Barbie, seit Generationen Lieblingspuppe vieler Kinder und Model für Modemacher von Cartier bis Versace, ist in die Jahre gekommen. Am 9. März feiert die 29,2 Zentimeter große und 206 Gramm schwere Blondine runden Geburtstag.

Nach Angaben des Spielwarenherstellers Mattel haben etwa 90 Prozent der Mädchen zwischen drei und zehn Jahren mindestens eine Barbie, durchschnittlich sind es sogar rund zwölf Exemplare. Zuletzt erwies sich die Traumfrau aus Plastik allerdings alles andere als krisenfest: Der Gewinn von Mattel brach im Schlussquartal 2008 um 46 Prozent ein. Die Barbie-Verkäufe gingen weltweit um 21 Prozent zurück. Barbie – sie steht für rund ein Fünftel der Mattel-Umsätze – ist gegen die Wirtschaftskrise nicht immun. Im vergangenen Jahr verdiente der Konzern mit 380 Millionen Dollar um 37 Prozent weniger als 2007, eine Stellenabbau wurde bereits angekündigt.

Zum Jubiläum will der weltgrößte Spielwarenhersteller seinem einstigen Verkaufsschlager eine Auffrischung verpassen. “Wir freuen uns sehr auf das Barbie-Jubiläumsjahr, in dem wir mit vielen Highlights den deutschsprachigen Markt überraschen werden. Um Barbies Status als Fashionikone weiter zu unterstreichen, sind exklusive Kooperationen und Events in der Lifestyle- und Modewelt geplant”, sagte Stephanie Wegener, Manager Public Relations.

Nicht alle Eltern sind mit Barbies Erscheinungsbild rundum glücklich. Schon an der ersten Puppe wurden die Proportionen bemängelt. Später wurden die unrealistischen Maße 99-46-84 abgeändert – weniger Oberweite, mehr Taille-, aber auch die neue Figur blieb realitätsfern. Von Feministinnen wird Barbie kritisiert, weil sie ein traditionelles Rollenbild vermittle. Dabei muss man der Blondine zugutehalten, dass sie in ihrer Jobwahl Ehrgeiz gezeigt hat. Ein kleiner Auszug aus des Stationen ihrer Karriere: Astronautin (1965), Chirurgin (1973), Olympische Athletin (1976), Präsidentschaftskandidatin (2000 und 2004) und TV-Chefin (2008). Insgesamt besitzt Barbie über 100 Business-Outfits, ein eigenes Haus und verschiedene Autos. Geheiratet hat sie nie.

“Barbie stand immer für die Wahlmöglichkeiten der Frauen”, sagte “Puppenmutter” Ruth Handler. Sie entwarf die erwachsene Barbie als erste Alternative zu den in den 1950ern den Markt dominierenden Baby- und Kleinkindpuppen.

Der Hersteller hat seinem Star zwecks Promotion von Anfang an eine eigene Biografie verpasst. Einige Details: Barbie stammt aus Willows, Wisconsin (USA), ihr vollständiger Name lautet Barbie Millicent Roberts. Ruth Handler, Mitbegründerin von Mattel, verwirklichte mit der Einführung im Jahr 1959 ihre Vision einer dreidimensionalen Puppe. Die erste Barbie erschien in einem schwarz-weiß gestreiften Badeanzug und trug Pferdeschwanz. Sie kostete damals drei Dollar. Heute zahlen Sammler für eine originale Puppe aus dem Einführungsjahr in neuwertigem Zustand bis zu 27.450 Dollar (21.513 Euro).

Seit 1959 wurden eine Milliarde Modeartikel für Barbie und ihren Anhang – sie hat vier Schwestern, von ihrem ersten Freund Ken trennte sie sich nach 43 Jahren am Valentinstag 2004, so die Puppensaga – produziert. Fast 100 Millionen Meter Textilien wurden dafür verarbeitet, wodurch Mattel nebenbei zu einem der größten Bekleidungshersteller der Welt wurde.

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