Licht nur für die gute Stube - Energie für unser Leben. VKW-Wanderung in den Nenzinger Himmel
Da sich Wasser und VKW aber ohnehin bestens ergänzen, war der schwächelnde Sommer bei der ersten VKW-Wanderung kein Thema. Nur einer der 80 angemeldeten Teilnehmer fehlte. Alle anderen erfreuten sich an einer höchst interessanten Exkursion in eines der schönsten Naherholungsgebiete des Landes.
Ein „Inselbetrieb“
Die in Zusammenarbeit mit den VN durchgeführte Veranstaltungsreihe hat längst ihr Stammpublikum gefunden. Kaum angekündigt, sind die Wanderungen meist auch schon ausgebucht. Im Fall des Nenzinger Himmels dauerte es keine halbe Stunde, bis alle verfügbaren Plätze vergeben waren. Für manche bedeutete der Ausflug das Auffrischen von Erinnerungen an lange zurückliegende Aufenthalte. Andere nutzten die Chance, um „endlich einmal dort hinein zu kommen“, wie es eine Teilnehmerin salopp formulierte. Denn so einfach ist das auf der für den öffentlichen Verkehr gesperrten Straße bekanntlich nicht.
Was die Stromversorgung angeht, ist der Nenzinger Himmel ein sogenannter „Inselbetrieb“. Das heißt, es gibt keine Verbindung zum Außennetz. Die rund 200 Anwesen sind auf die Elektrizität angewiesen, die zwei Kleinkraftwerke produzieren. Hauptabnehmer der jährlich etwa 100.000 Kilowattstunden sind das Gasthaus, die Sennerei sowie Geschäft und Kaffeehaus.
Ein bisschen teurer
Die Ferienhäuser werden eher kurzgehalten, wie Josef Beck, der die Stromversorgung im Nenzinger Himmel im Rahmen einer Genossenschaft mit aufgebaut hat, den Besuchern erzählte. Ein bisschen Licht in der gutenStube, dann hat es sich. „Kochen mit Strom ist nicht erlaubt“, so Beck. Das müssen Holzherd oder Gas bewerkstelligen. Dass diese Art von Strom teurer ist, merkte er auch noch an. 50 Cent pro Kilowattstunde plus Mehrwertsteuer sind im Vergleich zum herkömmlichen Preis eine ganze Stange mehr. Eine Loge im Himmel kostet eben. „Wir wollten anhand dieses Beispiels zeigen, dass Strom nicht überall wie selbstverständlich aus der Steckdose kommt“, begründete VKW-Vertreter Klaus Bitsche die Wahl des Ziels. Josef Beck wiederum wertet den im Jahr 2000 von der Gemeinde verfügten Baustopp als Glücksfall. So könne diese wunderbare Landschaft bewahrt werden.
Ursprünglichkeit
Schön ist es im Nenzinger Himmel allemal. Bereits die Anfahrt begeisterte die wetterfesten VKW-Wanderer: die Meng, wie sie kraftvoll hinauspolterte, Wiesen und Wälder so ursprünglich, wie die Natur sie geformt hat und immer noch formt. Ein ganz liebenswertes und idyllisches Kleinod stellt der Hirschsee dar, der eine Gehstunde vom Dörfchen entfernt im Schutz mächtiger Felswände kauert. „Herrlich“, lautete das bewegende Urteil. Auch die Schausäge aus dem Jahre 1913 entlockte der Gruppe gar manchen Ausruf des Erstaunens. Ein- bis zweimal im Monat wird sie angeworfen, um zu zeigen, wie die Holzverarbeitung früher funktionierte, nämlich ausschließlich durch den Antrieb von Wasser. Davon gibt es im Nenzinger Himmel zur Genüge.
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