Das berichtet die Zeitung “Front Page Africa” am Sonntag. Unter den Patienten befänden sich bestätigte und Verdachtsfälle, hieß es.
75.000 Menschen von Ansteckung bedroht
Der Slum West Point, in dem sich der Vorfall ereignete, ist dicht besiedelt und liegt ganz in der Nähe des Stadtzentrums von Monrovia. In dem Viertel leben rund 75.000 Menschen. Nun wird befürchtet, dass die geflohenen Patienten weitere Menschen anstecken könnten.
Ebola-Quarantäne für ganzen Stadtteil
Das Gesundheitsministerium hatte zuvor mitgeteilt, den ganzen Slum unter Quarantäne stellen zu wollen, um zu verhindern, dass die Einwohner von dort in andere Gebiete reisen. “Wir werden Lebensmittel und andere Güter nach West Point bringen, bevor die Maßnahme in Kraft tritt”, hieß es. Viele Bürger hätten wütend auf die Ankündigung reagiert.
Das westafrikanische Liberia ist eines der am schlimmsten von der Epidemie betroffenen Länder. Über 400 Menschen sind dort nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits an dem Virus gestorben.
Ungetestetes Ebola-Serum im Einsatz
Liberia hat im Kampf gegen die Ebola-Epidemie erstmals ein noch kaum erprobtes Medikament eingesetzt. Zwei einheimische Ärzte und ein Arzt aus Nigeria erhielten seit Donnerstag das Testserum der US-Biotechfirma Mapp, teilten Mediziner in der Hauptstadt Monrovia am Samstag mit. Die Ärzte sind die ersten Afrikaner, die das Mittel bekommen.
Bisher wurden nur zwei US-Mitarbeiter von Hilfsorganisationen und ein spanischer Priester, die sich ebenfalls in liberianischen Krankenhäusern an der oft tödlichen Krankheit angesteckt haben, mit dem Serum behandelt. Der Zustand der beiden Amerikaner hat sich seitdem verbessert, der 75-jährige Spanier starb.
WHO ruft Gesundheitsnotstand aus
Angesichts des Ausmaßes des Ebola-Ausbruchs in Westafrika hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen und sich für den Einsatz noch kaum erprobter Wirkstoffe ausgesprochen. Der WHO zufolge gibt es derzeit allerdings nur zehn bis zwölf Dosen des US-Testserums. Ein zugelassenes Heilmittel gibt es bisher noch nicht. Und bis heute wurde zudem kein Ebola-Medikament oder -Impfstoff in größerem Umfang am Menschen getestet.
Insgesamt starben an der Seuche in Liberia, Guinea, Sierra Leone und Nigeria bisher mehr als 1.140 Menschen. (red/APA)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.