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Liberalisierung der Abtreibung

Eine große Mehrheit der Portugiesen ist einer Umfrage zufolge für eine Liberalisierung der Abtreibungsgesetze ihres Landes, wie Kathpress am Sonntag meldet.

Nach der Meinungsumfrage sprachen sich 79 Prozent für eine Liberalisierung und 14 Prozent dagegen aus. Anlass der Umfrage ist ein Prozess gegen 17 an Abtreibungen beteiligte Personen. Angeklagt sind ein Arzt, sieben Frauen sowie neun vermeintliche „Mittäter“. Der Fall sorgt im Land für erhebliches Aufsehen und Demonstrationen. Das Urteil wird für 17. Februar erwartet.

Das portugiesische Abtreibungsrecht ist neben dem Irlands und Polens eines der strengsten in Europa. Schwangerschaftsabbrüche können mit bis zu acht Jahren Haft geahndet werden. Sie sind nur erlaubt bei Gefahr für das Leben der Mutter und in stark eingeschränkten Fällen bei möglicher schwerer Behinderung oder nach einer Vergewaltigung. 1998 hatten die Portugiesen in einem Referendum mit knapper Mehrheit die Straflosigkeit von Abtreibungen bis zur zehnten Woche abgelehnt.

Ende Jänner hatte das Parlament in Lissabon eine Liste mit mehr als 120.000 Unterschriften für die Liberalisierung der Abtreibung entgegengenommen. Mindestens 75.000 Unterschriften sind nötig, damit das Parlament über die Abhaltung einer Volksabstimmung debattiert.

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