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Libanon steht vor dem Bürgerkrieg

Libanon - Bei Gefechten zwischen der radikal-islamistischen Organisation Fatah al-Islam und der Armee starben seit Sonntag in einem palästinensischen Flüchtlingslager rund 80 Menschen.

In der Hauptstadt Beirut ging am Abend eine Autobombe hoch, mindestens zehn Menschen wurden dabei verletzt. Es war der zweite Bombenanschlag binnen 24 Stunden.

Nach Ermittlungen der Polizei explodierte die Autobombe in der Nähe eines Einkaufszentrums im überwiegend von sunnitischen Muslimen Bewohnten Stadtteil Verdun. Der Sprengsatz am Sonntagabend war in einem vor allem von Christen bewohnten Teil im Osten der Stadt ebenfalls in der Nähe eines Einkaufszentrums hochgegangen. Dabei war eine Frau getötet worden, zwölf weitere Menschen wurden verletzt.

Wer hinter dem Anschlag am Montag steckt, war zunächst nicht bekannt. Die der Al-Kaida nahe stehende Fatah al-Islam wies jede Verantwortung für die Tat zurück. Der Anschlagsort, an dem die umliegenden Gebäude schwer beschädigt wurden, ist nicht weit vom Haus des libanesischen Parlamentspräsidenten Berri entfernt.

Nach den heftigen Gefechten in dem Flüchtlingslager bot die Armee den islamistischen Extremisten eine Waffenruhe an. Voraussetzung sei jedoch, dass die Fatah al-Islam zunächst ihre Angriffe auf die libanesischen Truppen einstelle. Es sind die schwersten Kämpfe in dem Land seit dem Ende des Bürgerkriegs 1990.

US-Präsident Bush gab der Regierung des Libanon unterdessen Rückendeckung für ihr Vorgehen gegen radikale Islamisten. Bush sagte, Extremisten, die versuchten, die Regierung zu stürzen, müssten bekämpft werden. Es sei zudem ein trauriger Zustand zu sehen, dass die junge Demokratie im Libanon von externen Kräften unter Druck gesetzt werde.

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