Die beiden größten Hersteller, Philips und die Siemens-Tochter Osram, halten den EU-Beschluss prinzipiell für eine gute Sache, hätten sich aber eine längere Umstellungszeit gewünscht. Kurzfristig rechnen die Firmen mit einem Energiesparlampen-Boom, dauerhaft werde sich der Umsatz mit Leuchten aber nicht ändern.
Derzeit werden in Österreich jährlich rund 30 Millionen Glühbirnen, aber nur 6 Millionen Energiesparlampen und 3 Millionen Netzspannungs-Halogenlampen verkauft, so der Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) auf APA-Anfrage. Energiesparlampen hielten 6 bis 15 mal länger als Glühbirnen, seien dafür aber 5 bis 8 mal teurer.
Nach einem verstärkten Energiesparlampen-Absatz während der Umstellungsphase werde die Zahl der produzierten Leuchten auf etwa ein Achtel zurückgehen, meinte Manfred Müllner, stellvertretender FEEI-Geschäftsführer. Auch Johann Hatzenbichler, Licht-Experte bei Philips Austria und Stephan Müller, internationaler Key Account Manager bei Osram, halten diese Schätzung für realistisch.
Der Industrie sei schon lange bewusst, dass die Glühbirne auslaufen werde, so Hatzenbichler. Einige Hersteller hätten sich für das Verbot auf EU-Ebene eingesetzt. “Bei der Glühlampe verdient man momentan nicht mehr groß”, sagte Müller. Die Technologie habe sich seit über 100 Jahren “im Wesentlichen nicht verändert”, so Hatzenbichler. Firmen wie Philips oder Osram würden sich, getrieben vom Klimawandel, seit Jahren mit der Effizienz und Lebensdauer von Lampen auseinandersetzen.
Die Energiesparlampen-Produktion sei schon in der Vergangenheit rasant gestiegen, sagte Hatzenbichler. Von 2006 auf 2007 habe sich der Markt in Österreich mehr als verdoppelt, ein Jahr später habe das Wachstum erneut 40 bis 50 Prozent betragen. Dass Energiesparlampen künftig billiger werden, glauben die Experten nicht. Schon in den vergangenen Jahren habe sich der Preis reduziert. “Viel ist da nicht mehr drinnen”, meinte Hatzenbichler.
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