Dem Sprecher zufolge lebte Künstler bis zuletzt alleine und schaffte es “bei vollkommener körperlicher und geistiger Vitalität, sich selbst zu versorgen. Es war wirklich erstaunlich.” Erst vor wenigen Wochen hatte Künstler in einem Interview gesagt, “wenn ich 110 bin, kann mich der Teufel holen”.
Künstler kam am 24. Juli 1900 im rumänischen Soost zur Welt, seine Familie gehörte zur dortigen deutschen Minderheit der Donauschwaben. Als Heranwachsender wurde er im 1914 begonnenen Ersten Weltkrieg zunächst nicht eingezogen. Doch am 6. Jänner 1918 wurde er gemustert und vier Wochen später eingezogen – als Kanonier kämpfte er bis zum Kriegsende in Italien. Dass er der “letzte Soldat des Kaisers” war, brachte Künstler in seinen letzten Lebensmonaten noch Popularität und Autogrammwünsche aus Deutschland, England und den USA. “Ich bräuchte eine Sekretärin”, sagte Künstler kürzlich dem Magazin “Cicero”. Sein Ruhm war ihm demnach aber eher unangenehm. Er sei kein “Hurra-Soldat” gewesen. “Die Jugend musste sich gegenseitig umbringen. Ist das gerecht?”
Künstler hatte nach dem Ersten Weltkrieg seine Freundin Elisabeth geheiratet, sie starb 1981. Der einzige Sohn des Paares ist heute 86 Jahre alt. Zwischen den Weltkriegen arbeitete der nun Verstorbene als Kaufmann. Auch in den Zweiten Weltkrieg wurde er als Soldat eingezogen. Nach Kriegsende verschlug es die Familie nach Niederstetten, wo sie eine Wohnung neben dem Schloss Haltenbergstetten fand. Neben dem Schloss wohnte Künstler bis zu seinem Tod. Er arbeitete dort auch trotz zunehmender Gleichgewichtsstörungen und Gehprobleme bis zuletzt als Führer im Jagdmuseum. Bereits 1956 war er nach einer schweren Grippe als arbeitsunfähig eingestuft und in Pension geschickt worden. Ein Rezept für sein hohes Alter hatte Künstler nicht: “Wahrscheinlich sind’s die Gene”, sagte er in dem “Cicero”-Interview.
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