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Letzte US-Vorwahlen: Obama vor dem Sieg, aus für Clinton?

Fünf Monate Nervenkrieg um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten könnten in Kürze zu Ende sein: Vor Beginn der letzten Vorwahlen in Montana und South Dakota zeigte sich Barack Obama am Montag (Ortszeit) zuversichtlich, dass er seine Rivalin Hillary Clinton bezwingen und bei der Präsidentenwahl am 4. November gegen den republikanischen Kandidaten John McCain antreten wird. Im Wahlkampfteam von Clinton mehrten sich dagegen die Zeichen, dass sich die New Yorker Senatorin darauf einstellt, den Wahlkampf einzustellen.

“Das könnte der letzte Tag sein, an dem ich jemals an einem Wahlkampf dieser Art beteiligt war”, sagte Ex-Präsident Bill Clinton am Montag in South Dakota. Seine Frau erklärte: “Ich bin einfach sehr dankbar, dass wir diesen Wahlkampf so lange geführt haben, bis South Dakota nun das letzte Wort hat.” Die Senatorin wollte das Ergebnis der Vorwahlen in New York abwarten und dort am Abend mit Anhängern zusammentreffen. Dort will sie nach Angaben des Nachrichtensenders CNN eine Botschaft verkünden, in der vielfach die Ankündigung ihres Rückzugs erwartet wird. Es soll bereits erste Kontakte zwischen dem Clinton- und dem Obama- Lager geben, berichteten US-Medien weiter.

Obama setzte für den Wahlabend eine Rede an, mit der er den Wahlkampf um das Weiße Haus starten will – in derselben Arena in St. Paul in Minnesota, wo die Republikanische Partei John McCain im September offiziell zum Kandidaten nominieren will. Der Senator von Illinois will der erste US-Präsident schwarzer Hautfarbe werden. Er rechnet nach dem Ende der Vorwahlen mit einer raschen Entscheidung, wie der US-Fernsehsender CBS am Montagabend (Ortszeit) berichtete. In South Dakota schließen die letzten Wahllokale um 3.00 Uhr (MESZ Mittwoch), in Montana eine Stunde später.

Obama geht demnach davon aus, dass sich unmittelbar nach der Abstimmung in den Bundesstaaten South Dakota und Montana zahlreiche der bisher unentschiedenen “Superdelegierten” hinter ihn stellen. Für die Kandidatur fehlten ihm vor den letzten beiden Vorwahlen noch exakt 41,5 Delegiertenstimmen zur Mehrheit von 2.118 Stimmen auf dem Nominierungsparteitag der Demokraten Ende August in Denver. Bisher haben rund 200 Superdelegierte noch nicht erklärt, für wen sie stimmen wollen.

Sowohl in Montana als auch in South Dakota wurde am Dienstag ein Sieg für Obama erwartet. In beiden Staaten waren zusammen noch einmal 31 Delegiertenstimmen zu vergeben. Einschließlich der bereits entschiedenen Superdelegierten hat Obama vor den letzten beiden Vorwahlen 2.076 Stimmen gesammelt, bei Clinton sind es 1.917.

Obama bot Clinton auch ein Gespräch über eine mögliche Zusammenarbeit an. “Je eher wir die Partei zusammenbringen können, desto eher können wir uns auf John McCain im November konzentrieren”, sagte er. Clinton könne Zeit und Ort eines Treffens bestimmen. Es sei jetzt an der Zeit, nach vorn zu blicken, sagte Obama. Clinton habe einen herausragenden Wahlkampf geführt, aber im November werde sich die Demokratische Partei geeint präsentieren.

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