Festspiele nur zweitrangig
Es gab gar nicht so wenige Parallelen zwischen dem Cohen-Auftritt und der “Ödipus”-Premiere auf der Pernerinsel am Vorabend. Hier wie dort ein in die Jahre gekommener Mann, der den Abend durch seine Präsenz und seine künstlerische Erfahrung trug, der vor seinen Zuhörern Bilanz legte – der alternde Ödipus über sein von Mord und Inzest geprägtes Leben, der erstaunlich jung und kraftvoll wirkende Cohen über Liebe, Sehnsucht, Weltschmerz und Enttäuschungen. Hier wie dort ein Auftritt, der völlig ohne Schnickschnack und Effekte auskommt. Beides Klassiker in ihrem jeweiligen Genre. Auf der Pernerinsel eine große, graue Bühne mit einem lauschigen Hain in der Mitte, in der Salzburgarena ein traditioneller Vorhang mit Scheinwerfern, die die Bühne für jedes Lied in eine andere Grundfarbe tauchen. Keine Lichtorgeln, keine Videowalls mit Computeranimationen, keine künstlichen Nebel und keine Spezialeffekte.
Die Bühnenshow Cohens reduziert sich auf drei Background-Sängerinnen, die ihre Hüften schwingen und sich ab und zu ihre Jacken an- und wieder ausziehen. Das gibt dem kanadischen Liedermacher breiten Raum, lenkt nicht ab vom Wesentlichen: seiner Musik – große Klassiker wie “Suzanne”, “So Long, Marianne”, “Chelsea Hotel” oder “First We Take Manhattan” ebenso wie neuere Werke wie “Boogie Street”. Cohen macht vor, wie man als großer Mann der Rockgeschichte in Würde altern kann.
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