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Leitl äußert Wunsch nach kleinen Scheinen

Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl hat seine Forderung nach einer Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB) erneuert.

„Es bleibt zu hoffen, dass die EZB Spielräume in ihrem eigenen Verantwortungsbereich, also etwa Möglichkeiten wie eine Zinssenkung, dazu nützt, um Konsumenten und Unternehmen neuen Mut zu machen und Europa wieder auf einen Wachstums- und Beschäftigungspfad zu bringen“, sagte Leitl nach einem Gespräch mit EZB-Chef Wim Duisenberg in Frankfurt am Mittwochabend.

„Europa darf nicht auf eine Belebung durch Asien oder die USA warten. Wir müssen unsere Fähigkeiten und Talente einsetzen und nützen, um aus eigener Kraft einen Aufschwung zu schaffen“, betonte der WKÖ-Chef. Die europäischen Sozialpartner könnten mit einer produktivitätsorientierten Lohn- und Einkommenspolitik zur Stärkung der Wirtschaft beitragen, meinte Leitl. Regierungen müssten Führungskraft beweisen und zugesagte Reformen auch umsetzen.

Bei diesem Treffen deponierte der WKÖ-Chef und Präsident der Europäischen Wirtschaftskammern (Eurochambres) einmal mehr den Wunsch nach Einführung von Ein- und Zwei-Euro-Scheinen. „Kleinere Banknoten würden nicht nur die Münzflut eindämmen, sondern auch den Konsumenten und Betrieben das Hantieren mit dem Euro-Bargeld erleichtern“, so Leitl. Zudem würden „kleinere“ Euro-Scheine die internationale Attraktivität der Europa-Währung erhöhen.

Die EZB sei in dieser Frage „neutral“, so Duisenberg. Eine Machbarkeitsstudie über Vor- und Nachteile kleinerer Euro-Banknoten sei geplant. Außer Italien und Österreich hatten sich zuletzt auch Griechenland und Belgien für kleinere Banknoten eingesetzt.

Leitl unterstützt Duisenberg bei der Forderung nach stabilen und gesunden öffentlichen Finanzen und den Bemühungen, die Wertbeständigkeit des Euro zu sichern. Die „kritische“ konjunkturelle Situation in Europa, der Arbeitsmarkt sowie der mögliche Beitrag aller europäischen Institutionen zur Erreichung des EU-Ziels, bis 2010 der wettbewerbsfähigste Wirtschaftsraum der Welt zu werden, standen im Mittelpunkt des Gesprächs, das „sehr konstruktiv und positiv“ verlaufen sei.

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