Er kennt den österreichischen Profifußball wie kaum ein anderer: 392 Pflichtspiele, 117 Tore und Stationen bei Austria Lustenau, SW Bregenz, dem LASK, Grödig und Pasching. Der gebürtige Linzer blickt auf eine eindrucksvolle – wenn auch nicht immer gradlinige – Karriere zurück.

Heute, mit 40 Jahren, spielt er in der sechsthöchsten Liga, unterrichtet als Sportlehrer und trainiert den Nachwuchs seines Ex-Klubs.
Cupsensation als Höhepunkt
Sein sportliches Meisterstück lieferte Sobkova am 30. Mai 2013 ab. Als Drittligist sorgte der FC Pasching im ÖFB-Cup-Finale für die Sensation schlechthin: ein 1:0-Sieg gegen Meister Austria Wien. Der goldene Torschütze? Daniel Sobkova. "Ich bin komplett erledigt", schluchzte er damals unter Freudentränen. Es war der Höhepunkt einer bewegten Laufbahn, die ihn von der Jugend des LASK bis nach Europa führte.

Zwischen Höhenflug und Umwegen
Ob Bundesliga mit den Linzern, Europacup mit Pasching oder Derbyheld bei Austria Lustenau – Sobkova hat fast alles erlebt. Seine Karriere war jedoch auch von schwierigen Phasen geprägt. Der Wechsel zum LASK sei aus heutiger Sicht wohl etwas zu früh gekommen, gibt er zu.
Auch die Zeit beim SV Grödig, geprägt von Verletzungen und langen Fahrten zwischen Linz und Salzburg, beschreibt er als herausfordernd. Trotz allem: Bereut hat er keinen Schritt. "Jede Station hat mich weitergebracht, sportlich und menschlich", sagt er rückblickend.
Der stille Rückzug
Im Alter von 34 Jahren verabschiedete sich Sobkova aus dem Profifußball. Er absolvierte ein Studium, wurde Bewegungscoach und spielte fünf Jahre lang beim FC Schaan in Liechtenstein. Im Sommer kehrte er zurück ins Ländle zum SV Gaißau in die Landesliga, der sechsthöchsten Spielklasse.
Der Kontakt kam über Trainer Marko Fischer zustande, ein Lehrerkollege Sobkovas an der Volksschule Kirchdorf in Lustenau. "Er hat mich gefragt, ob ich mir das vorstellen könnte. Wir haben uns zusammengesetzt und es hat einfach gepasst", erzählt Sobkova.

Sportlich schlug er sofort ein: 13 Tore in elf Spielen, bis ihn ein Knorpelschaden im Knie zur Pause zwang. Ans Aufhören denkt er dennoch nicht: "Ich möchte noch einmal zurückkommen. Ob es gelingt, steht allerdings in den Sternen."
"Die Ausdauer war mein Problem"
Auch im rot-weiß-roten Nationaltrikot durfte Sobkova auflaufen. Zwei Einsätze im U20-Team, dazu zahlreiche Einberufungen im U17- und U19-Bereich. Für mehr reichte es nicht. "Ich hatte immer wieder Probleme mit der Ausdauer, konnte die Ursache nie wirklich finden", erklärt er offen. Ein Karrierehindernis, das ihn den großen Durchbruch kostete.

Neue Aufgabe, alte Leidenschaft
Heute lebt Sobkova mit seiner Familie in Lustenau. Seine Kinder spielen in der U8 – trainiert vom Vater höchstpersönlich. "Ich hätte nie gedacht, dass mich das Trainerdasein so packt", sagt er. Wenn er mit den Kindern am Platz steht, spürt er die gleiche Begeisterung wie früher: "Es ist schön, mit den Kindern zu arbeiten und zu sehen, wie sie sich entwickeln."

Was bleibt?
Wenn Daniel Sobkova heute zurückblickt, tut er das mit Stolz. Auf ein bewegtes Fußballleben. Auf einen Pokalsieg. Auf mehr als 27.000 Minuten Profifußball. Und auf einen neuen Lebensabschnitt, in dem er seine Erfahrung weitergibt, als Lehrer, Familienmensch, Trainer und manchmal eben auch noch als eiskalter Torjäger.
(VOL.AT)
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