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Leiblachtal soll Energie-Modellregion werden

Wolfang Seidel und Jürgen Ulmer versprechen sich viel von der „Energieregion“.
Wolfang Seidel und Jürgen Ulmer versprechen sich viel von der „Energieregion“. ©Andreas Boschi

Die fünf Gemeinden wollen die Zusammenarbeit in Energie-Fragen intensivieren.

Leiblachtal. (ab) Die Leiblachtal-Gemeinden Eichenberg, Hohenweiler, Hörbranz, Lochau und Möggers wollen in Energie-Fragen neue Wege der Zusammenarbeit beschreiten. Bisher lösten die fünf Kommunen diesbezügliche Problemstellungen mehr oder weniger unabhängig voneinander. Künftig möchte die Region Potentiale gemeinsam ausloten und von einer verbesserten Kooperation profitieren. Zu diesem Zweck soll in Zusammenarbeit mit dem Energieinstitut Vorarlberg das Projekt „Energieregion Leiblachtal“ aus der Taufe gehoben werden. „Das Ziel ist, erneuerbare Energien zu fördern, um dadurch weniger abhängig zu sein“, umreißt Wolfang Seidel vom Energieinstitut die Intention der Projektanten. Um diese Vorgabe zu erreichen, wollen sich die Leiblachtaler Gemeinden besser vernetzen. Bestehende gemeindeübergreifende Kooperationen sollen ausgebaut und neue angestoßen werden. Der Anteil erneuerbarer regionaler Energieträger soll dadurch steigen und der Energieverbrauch sinken. À la longue möchte man das Leiblachtal als Vorreiterregion im Klimaschutz positionieren.

Föderungsansuchen

Unterstützung erhoffen sich die Gemeinden vom Klimafonds, der die Gründung von Energie-Modellregionen großzügig fördert. „Wir haben den Antrag vor wenigen Tagen in Wien eingereicht“, informiert der Hörbranzer e5-Teamleiter Jürgen Ulmer, der das Leiblachtaler Konzept maßgeblich mitinitiiert hat. Bis Ende des Jahres dürfte mit einer Zusage zu rechnen sein. Im Idealfall übernimmt der Klimafonds 60 Prozent der Kosten von 166.000 Euro, die sich nach dem Einwohner-Schlüssel auf die fünf Gemeinden aufteilen. 2012 sollen dann konkrete Maßnahmen überlegt und bis 2014 umgesetzt werden.

Biomasse

Das Konzept sieht in einem ersten Schritt vor, die vorhandenen Strukturen zu professionalisieren. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei die neu zu schaffende Stelle des Energiemanagers ein, der als kompetenter Ansprechpartner für alle Beteiligten fungieren soll. „Das ist vor allem für kleinere Gemeinden eine große Chance“, verdeutlicht der Hohenweiler Bürgermeister Wolfgang Langes, „Kleine Wasserkraftwerke, wie es sie in Hörbranz gibt, sind auch bei uns ein Thema, aber bislang fehlten uns die Strukturen und Fachleute, um solche Projekte angehen zu können.“
Gemeindeübergreifendes Potential sehen Langes und Ulmer im Bereich der Biomasse. „Im Tal haben gibt es einen hohen Energiebedarf und in den Berggemeinden große Energiereserven in Form von Holz. Wir müssen uns anschauen, wie wir das zusammen bringen“, analysiert Ulmer. „Seit Jahren gibt es im Leiblachtal Überlegungen, eine Hackschnitzel-Trocknungsanlage zu bauen. Es liegen sogar schon Standortanalysen vor“, sekundiert Langes, „Woran es allerdings noch fehlt, sind Gespräche mit potentiellen Lieferanten und Abnehmern. Das ist sehr aufwändig, denn um die Versorgung als gesichert betrachtet zu können, muss mit hunderten Waldbesitzern geredet werden.“ Die „Energieregion“ könne hier helfen und Synergien schaffen, die allen unter dem Strich Kosten ersparen würden.

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