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Lefebvre-Priester in Italien: "Gaskammern dienten Desinfizierung"

Ein neuer Fall von Holocaust-Leugnung in der traditionalistischen Priesterbruderschaft St. Pius X. schockt die Öffentlichkeit in Italien. Williamson verweigert Kontakt mit Presse

“Ich weiß, dass es die Gaskammern gegeben hat, zumindest zur Desinfizierung. Ich kann aber nicht sagen, ob darin Menschen getötet wurden oder nicht, weil ich die Angelegenheit nicht vertieft habe”, sagte Pater Floriano Abrahamowicz, Chef der Lefebvre-Gemeinschaft in den nordöstlichen Regionen Italiens im Interview mit der Tageszeitung von Treviso “La Tribuna di Treviso” am Donnerstag.

Der Priester meinte, dass die Leugnung der Shoah durch Bischof Richard Williamson eine “Unvorsichtigkeit” gewesen sei. Er betonte jedoch, dass es Widersprüche in Zusammenhang mit den Opfern des Holocausts gebe. “Die Opferzahl stammt vom Leiter der jüdischen Gemeinschaft Deutschland, der sie den amerikanischen und britischen Kräften mitgeteilt hat. In der Eile hat er eine Zahl genannt. Wie konnte er aber genau wissen? Für ihn war das Wichtige, dass diese Opfer aus religiösen Gründen ungerecht getötet wurden. Die Kritik, die man wegen der Art machen kann, in dem die Tragödie des Holocausts behandelt wird, ist, dass man ihr gegenüber anderen Völkermorden Priorität einräumt”, so der Priester, der die Messe auf traditionalistische, vor-konziliäre Weise auf Latein zelebriert.

“Es ist, als ob es in der Geschichte einen einzigen Völkermord gegeben hätte: Jenen der Juden im Zweiten Weltkrieg. Über alle anderen ermordeten Völker kann man sagen, was man will”, so Abrahamowicz. Er versicherte, dass er keineswegs antisemitisch sei. Er selber habe von väterlicher Seite jüdische Wurzeln. Er hoffe, dass die Juden bald “unseren Herren Jesus Christus umarmen werden”.

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