Anhand verschiedener Messstationen und Beobachtungsmethoden wird täglich die Lawinensituation beurteilt. Herbert Knünz vom Lawinenwarndienst erklärte im VOL Live-Interview, wie ein Schneeprofil erstellt wird und welche Verhältnisse zu besonderer Vorsicht aufrufen.
Ziel des Lawinenwarndienstes ist die Optimierung des Lawinenschutzes in den betroffenen Gebieten. Dazu gibt es 20 automatische Messstationen und 6 Beobachterposten, die jeden Tag ihre Daten bzw. Beobachtungen in die Landeswarnzentrale nach Bregenz liefern, wo ein Bericht zur Lawinensituation erstellt wird. Auch Erkundigungsflüge werden durchgeführt, um sich ein Bild der Lage zu verschaffen.
Schneeprofil
Bei der Schneeprofilerstellung werden verschiedene Parameter untersucht. Die Höhe der Schneedecke wird festgestellt, die Festigkeit des Schnees gemessen, die eingelagerten Zwischenschichten werden inspiziert sowie Schneekristalle begutachtet. Es wird geschaut, ob Gleitflächen entstanden sind bzw. wie mächtig diese sind”, erklärt Herbert Knünz im VOL Live-Interview. Auch die Luft- und Schneetemperatur wird in den verschiedenen Schichten sowie die Festigkeit bzw. Härte der Schneedecke kontrolliert. Durch das Schneeprofil wird herausgefunden, wo sich die Gleitflächen, sprich die sensiblen Zonen, befinden.
Wann ist besondere Vorsicht geboten?
Wind führt dazu, dass Neuschneemengen verblasen werden. In Mulden sammelt sich Tiefschnee an, was Knünz als sehr kritisch bezeichnet. Es kommt darauf an, wie die Oberfläche beschaffen ist, ob hier eine Gleitschicht entsteht oder ob hier eine recht gute Festigung zwischen neuen und alten Schneeschichten stattfindet”, so der erfahrene Lawinenkundler. Ist die Temperatur eher hoch, so ist zusätzliches Gewicht auf der Schneedecke, was wiederum zu Abgängen führen kann. Laut Knünz sollte man nordseitige Hänge, Kammlagen, sowie gefüllte Rinnen meiden. Je höher die Lawinenstufe, desto flacher sollte das Gelände sein.
Die Initiative Sichere Gemeinden sowie die Bergrettung bietet Kurse an, die auf Risiken beim Tourengehen vorbereiten, Hinweise und Hilfsmittel geben, um Situationen besser einschätzen zu können.
Mehr zur Schneeprobenentnahme und Gefahrensituationen erfahren Sie im angehängten Video.
Besuch bei der RFL Vorarlberg
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