Lautlos auf Patrouille: Warum die Schweiz bei Polizei-E-Autos viel weiter ist als Vorarlberg

Die Kantonspolizei St. Gallen hat längst aufgedreht: Von über 300 Fahrzeugen im Fuhrpark sind 75 rein elektrisch unterwegs. Jedes dieser E-Autos hat seinen eigenen Ladepunkt, zusätzlich gibt es in jeder Region Schnellladestationen. Die Reichweite? Reicht für den Dienst. Die Ladezeiten? Kein Problem dank moderner Infrastruktur. Florian Schneider ist Pressesprecher der Kantonspolizei St. Gallen und erzählt im Interview ganz ausführlich, wie die Lage im Nachbarland ist.
Sogar im 24-Stunden-Betrieb auf Autobahnen sind die Elektrofahrzeuge im Einsatz – trotz anfänglicher Skepsis. Das Fazit der Polizei: Elektromobilität funktioniert auch im Blaulichtbetrieb.
In Vorarlberg? Da tut sich wenig.
Eine Anfrage bei Österreichs Innenministerium bringt ernüchternde Antworten: In Vorarlberg gibt es derzeit genau ein einziges reines Elektrofahrzeug im Polizeieinsatz – und das nicht einmal im Streifendienst. Der ID. Buzz wird für das Projekt „Gemeinsam Sicher“ verwendet, also für Bewusstseinsarbeit, nicht für Notfalleinsätze. Zwar läuft seit 2023 ein bundesweites Pilotprojekt zur Erprobung von E-Autos bei der Polizei, doch dieses beschränkt sich auf Wien, Niederösterreich, Salzburg und Tirol. Die Erfahrungen daraus sollen später analysiert werden.
Mobilitätswende? Kommt vielleicht – irgendwann.
Während die Schweiz bereits auf einen praxiserprobten Mix aus E- und Verbrennungsfahrzeugen setzt, geht Österreich einen vorsichtigeren Weg. Mit gezielten Pilotversuchen will man herausfinden, wo Elektrofahrzeuge im Polizeialltag sinnvoll einsetzbar sind – und wo nicht. Auch wenn Vorarlberg aktuell noch nicht Teil dieser Testphase ist, zeigen Beispiele wie jenes aus St. Gallen, welches Potenzial in einer vorausschauenden Strategie steckt. Statt lautloser Aufholjagd setzt man hierzulande vorerst auf abwartende Analyse. Ob und wie schnell daraus konkrete Maßnahmen folgen, wird sich in den kommenden Jahren zeigen – der gesetzliche Rahmen ab 2035 lässt jedenfalls wenig Spielraum für Abwarten.
(VOL.AT)
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