Die Gewerkschaften warnte er im aktuellen Kollektivvertrags-Konflikt davor, das Wort “Streik” inflationär im Mund zu führen. Er nehme ja nicht an, dass ein Wirbel inszeniert werde, um den Privatisierungsprozess zu stören, so Ötsch.
Beim Verkauf der AUA waren nach der unverbindlichen Offertrunde drei Bieter – Lufthansa, Air France KLM und die russische S7 – im Rennen. Die verbindliche Angebotsrunde endet nach Investmentbankunterlagen am 21. bzw. 24. Oktober.
Durch den eskalierten KV-Krach mit der Belegschaftsvertretung und die neuen Streikdrohungen der Gewerkschaft sieht der Chef der Fluggesellschaft das Image der AUA im laufenden Verkaufsprozess und die Optik insgesamt nicht angekratzt. Bis auf einen Bewerber hätten die anderen AUA-Interessenten auch in ihren Ländern ihre Usancen. Die Bieter würden sich also eher “wundern”, würde das AUA-Management jetzt “überzogenen Forderungen” leicht nachgeben und damit “die Zukunft belasten”.
“Ein Streik steht nicht im Raum”, sagte Ötsch, der keinen Notfallplan für den Streik-Fall habe. Es gehe in der Diskussion um ja nicht um “große Themen”. Da gehe es nicht um 3.000 Arbeitsplätze wie in Italien oder 25-prozentige Lohnkürzungen, “sondern um eine Inflationsabgeltung”.
Ötsch bestreitet, dass die KV-Runde fürs Bodenpersonal abgebrochen oder geplatzt ist. Er will trotz der Differenzen bis “spätestens” 16. Oktober fertig sein mit der KV-Runde für die rund 3.500 Beschäftigten im kaufmännisch-technischen Bereich.
Bestätigt hat der AUA-Chef seine Angaben, wonach für den Fall, dass die Privatisierung scheitert, Nulllohnrunden und Personalabbau drohte. Die Wahrscheinlichkeit eines Scheiterns des Verkaufs sehe er aber nicht, betonte der Vorstand heute.
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