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LaudaMotion-Maschine in Dublin mit groben Problemen

Der Airbus von LaudaMotion hatte gröbere Probleme.
Der Airbus von LaudaMotion hatte gröbere Probleme. ©APA/AFP/DPA/ROLF VENNENBERND
Ein Airbus von LaudaMotion hatte am Montag in Dublin wohl gröbere Probleme als angenommen. Was die Presseabteilung lediglich als Verspätung bezeichnete, war laut Insidern deutlich brisanter.

Auf einem seiner ersten Einsätze soll ein neu angeschaffter Airbus der Billigfluglinie LaudaMotion in Dublin am Montag aufgrund technischer Probleme auf dem Boden geblieben sein. Das Luftfahrtportal "Austrian Wings" berichtete am Freitag, dass der Zwischenfall schwerwiegendere Folgen gehabt habe, als von der Pressestelle eingeräumt.

LaudaMotion-Sprecherin Theresa Weißenbäck habe gegenüber "Austrian Wings" erklärt, die Passagiere seien lediglich mit mehrstündiger Verspätung mit einer Boeing 737 der Muttergesellschaft Ryanair nach Wien geflogen worden. Nach dem Flug von Wien nach Dublin sei die Maschine "aufgrund von Problemen, die Austrian Wings von zuverlässigen Quellen als 'sicherheitsrelevant' beschrieben wurden", gestrandet.

Eine Passagierin wurde ohnmächtig

Dabei zitierte "Austrian Wings" das Luftfahrtportal "Aviation Herald", das recherchiert hatte, dass das Flugzeug bereits kurz nach dem Start in Wien Probleme mit dem Funk gehabt habe. Die Piloten im Cockpit hätten keine Nachrichten vom Boden empfangen können. Als eine Frequenz gefunden wurde, auf der eine gegenseitige Kommunikation möglich war, hätten die Piloten den Flug nach Dublin fortgesetzt, anstatt zur Behebung der technischen Probleme nach Wien zurückzukehren, hieß es. Während des Fluges soll sich zudem ein "Fume event" ereignet haben. Ein weiblicher Passagier sei ohnmächtig geworden und von einem zufällig an Bord anwesenden Mediziner behandelt worden.

Pressestelle versuchte Vorfall zu vertuschen

"Die Pressestelle der 'österreichischen Ryanair' versuchte den Vorfall aufgrund seiner Brisanz offenbar zu vertuschen und verweigerte selbst auf dreimalige Nachfrage eine detaillierte Auskunft zu den Problemen", kritisierte "Austrian Wings" auf ihrer Website am Freitag. Während des Sinkfluges soll ein intensiver Geruch "nach alten Socken" aufgetreten sein, "für manche Fachleute ein Indiz dafür, dass die Kabinenluft möglicherweise mit hochtoxischen Triebwerksöldämpfen kontaminiert gewesen sein könnte." Flugbegleiter in der Kabine sollen Schwindelgefühl und Kopfschmerzen gemeldet haben, zwei Mitglieder der Kabinenbesatzung seien nach der Landung in Dublin deshalb im Krankenhaus gewesen.

Den Rückflug von Dublin nach Wien mit einer Boeing 737-800 der Muttergesellschaft Ryanair, erklärte die LaudaMotion-Pressestelle damit, dass dies aufgrund der "Erkrankung einer Flugbegleiterin" notwendig gewesen sei. Die Hintergründe seien "vehement verschwiegen" worden, so "Austrian Wings". LaudaMotion war für eine Stellungnahme bis Freitagnachmittag nicht zu erreichen.

(APA/red)

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