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Lange Nacht der Montafoner Museen

Die lange Nacht der Montafoner Museen lockte zahlreiche Besucher.
Die lange Nacht der Montafoner Museen lockte zahlreiche Besucher. ©Andreas Rudigier

Über 1000 Besucher sorgen für neuen Rekord

Wenn ein spinnender Hirt der Lawinengefahr trotzend das Matterhorn besteigt und am Gipfel, den süßen Klängen eines himmlischen Chores horchend, mit Geistern Krutspätzle und Sura Kees verschlingt, dann ist sie wieder da: die Lange Nacht der Montafoner Museen! Eine Rekordbesucherzahl von mehr als 1000 Besucherinnen und Besucher begleiteten am vergangenen Samstag die Veranstaltungen der langen Museumsnacht, welche der ORF bereits zum 11. Mal ausgetragen hatte.

Der Orgelvirtuose Bruno Oberhammer und das ?Quartett vocaliter? (unter der Leitung von Ursula Breuer) führten mit ihrem Konzert in der Pfarrkirche Gaschurn in die Lange Nacht ein. Das grandiose Klangerlebnis stand im Zeichen einer der schillerndsten Montafoner Persönlichkeiten, welche die Geschichte hervorgebracht hatte, nämlich im Zeichen des Pfarrers, Alpinisten und Chorleiters Franz Josef Battlogg (1836-1900). Seine damalige Wohnstatt, das Frühmesshaus in Gaschurn, dient heute als Museum und präsentierte in der Langen Nacht trachtige Kopfbedeckungen, ein in Funktion stehendes Spinnrad und unendlich viele ?Krutspätzle? mit ?Öpfelmuas?.

Das Museum in Silbertal erzählte für einmal nicht nur Geschichten vom Bergbau, sondern entführte die Besucherinnen und Besucher in das frühere Leben im Holz und auf der Alp. Edith Hessenberger entlockte dabei dem 86-jährigen Kilian Jochum manch launige Bemerkung etwa über seine 30 Sommer auf der Alpe Spora.

Im Museum in Bartholomäberg erzählte Renate Vallaster über die schrecklichen Momente des Lawinenunglücks im Jänner 1954, bei welchem nicht nur sie ihre Mutter verlor. In Tschagguns musste Franz Bahl gar nicht viel reden, er ließ seinen selbstgedrehten Film über eine seiner sieben Matterhorn-Besteigungen ?sprechen?. Bahls alpinistische Leistungen zeichnen sich durch besonders konditionsintensive Touren aus, die er trocken zu kommentieren wusste.

Das Museum in Schruns machte sich in der Langen Nacht auf die Suche nach dem Museumsgeist, der im Schrunser Konsumgebäude haust und offenbar massiv gegen den Abbruch des Gebäudes zugunsten eines Neubaus für das neue Heimatmuseum ankämpft. Das gruselige Geisterhaus in der Schrunser Dorfgasse hatte auch eine Reihe von ?Botzgschichta? parat, die von Erich Konzett vorgetragen und von Thomas Heel musikalisch interpretiert wurden.

Danke an die Mitwirkenden

Franz Bahl, Anna Bertle, Karoline Bertle, Klaus Bertle, Judith Biermeier, Hermann Bitschnau, Ursula Breuer (Quartett Vocaliter), Georg Breuß, Ingrid Breuß, Andreas Brugger, Marie-Luise Brugger, Thiemo Dalpra, Ernst Feuerstein, Doris Fleisch, Ludwig Fleisch, Brigitte Frast, Erich Fritz, Hedwig Ganahl, Thomas Heel, Edith Hessenberger, Dietmar Jäger-Pichler, Kilian Jochum, Mathilde Kleboth, Erich Konzett, Marlies Kuster, Désirée Mangard, Helmut Marent, Bruno Oberhammer, Andreas Rudigier, Anita Saler, Franz Saler, Gerd Spratler, Martin Ströhle, Karin Valasek, Dominic Vallaster, Renate Vallaster, Dagmar Vergut, Ellen Wachter, Elisabeth Walch, Marianne Werle, Marieluise Werle, Siegbert Wittwer, Adolf Zudrell, Johanna Zudrell

dr. andreas rudigier / obmann / kulturwissenschaftlicher bereichsleiter stand montafon

montafoner museen (bartholomäberg, gaschurn, schruns, silbertal)
heimatschutzverein montafon (ausstellungen, veranstaltungen, projekte)
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schwerpunktthema 2010: “jahre der heimsuchung – historische erzählbilder von zerstörung und not im montafon”

a-6780 schruns, kirchplatz 15, t ++43(0)5556-74723, f ++43(0)5556-7472324,
e museen@montafon.at, i www.stand-montafon.at/kultur

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