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Landschaftspflege mit Biss

Ludesch - Schafe sind äußerst vielseitige Nutztiere, weiß der erfahrene Züchter Thomas Fitsch.

Wenn die Dornbirner Frühjahrsmesse am heutigen Donnerstag ihre Pforten öffnet und dabei auch die Sonderschau „Schaf & Co“ anlässlich des 40-Jahr-Jubiläums des Vorarlberger Schafzuchtverbandes in den Mittelpunkt des Besucherinteresses rückt, dann kann Thomas Fitsch erst einmal durchatmen.

Alles rund ums Schaf

Schließlich ist die Organisation und Koordination der großen Schau rund um die Paarhufer im Wollkleid eine aufwendige Angelegenheit. Über 200 Schafe und elf verschiedene Rassen werden im großen Stallzelt auf dem Messefreigelände präsentiert. Überdies gibts interessante Infos vom Schafscheren über Veredelungsprodukte aus Lamm- und Schaffleisch bis hin zur Wollverarbeitung. Natürlich ist auch ein großer Bauernmarkt aufgebaut.
„Die Vorbereitung begann schon im vorigen Jahr und erforderte in jeder Phase tatkräftige Mithilfe“, bekräftigt der Geschäftsführer des heimischen Schafzuchtverbandes mit rund 300 Mitgliedern. Insgesamt werden in Vorarlberg von 500 Schafbauern an die 12.000 Schafe gehalten.
Thomas Fitsch, der sich seit bald 25 Jahren mit der Schafzucht befasst und 35 Tiere sein Eigen nennt, wird selber mit einigen seiner Tiroler Bergschafe auf der Sonderschau vertreten sein. „Die haben wir jetzt noch einmal kräftig gewaschen, schließlich erfolgt ja auch eine Tierprämierung.“

Im Sommer auf die Alpe

Der 42-jährige Berufsschullehrer ist mit Freude nebenher Schafbauer: „Für mich ist das ein angenehmer Ausgleich zum Berufsalltag.“ Dabei darf er ganz auf die Unterstützung durch seine Familie in Ludesch zählen. Die ist auch dabei, wenn es in den Sommerferien wieder für längere Zeit auf die 30 Hektar große Schafalpe in Stuben am Arlberg geht, die Thomas Fitsch schon seit einigen Jahren gepachtet hat. An die 150 Schafe wird er dort auf den Alpweiden großteils selber behirten.
„Schafe sind äußerst vielseitige Nutztiere, neben Fleisch und Milch liefern sie Wolle, Felle, Fett und Leder“, weiß der erfahrende Schafzüchter und schmunzelt: „Sie sorgen aber auch für eine Landschaftspflege mit Biss.“ Gerade das robuste und trittsichere Tiroler Bergschaf ist bestens geeignet, im alpinen, unwegsamen Gelände die Funktion des Gras- und Pflanzenmähers zu übernehmen. „Durch das nachhaltige Beweiden der Steilflächen mit Schafen wird praktisch der Lawinengefahr und Bodenerosion vorgebeugt und so auch die Siedlungsräume geschützt“, erklärt Thomas Fitsch.

ZUR PERSON: Thomas Fitsch

Geschäftsführer des Vorarlberger Schafzuchtverbandes und selber seit über 20 Jahren Schafbauer.
Geboren: 14. März 1969
Wohnort: Ludesch
Familie: verheiratet mit Ingund, Sohn Patrick
Ausbildung/Beruf: Elektro-Meister, Unternehmerprüfung, Berufsmatura, Lehramtsstudium in Innsbruck, seit neun Jahren Berufsschullehrer für Elektroinstallationstechnik an der  LBS II in Bregenz.

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