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Landesregierung beschloss neues Mobilitätskonzept

©VOL.AT/Paulitsch
Es bildet den verkehrspolitischen Leitfaden des Landes für die nächsten zehn bis 15 Jahre.

Einer der Kernpunkte des Konzepts ist die Reduzierung des Anteils der mit dem Pkw gefahrenen Wege, stark forciert wird das Fahrrad. Die verantwortlichen Politiker sprachen von ambitionierten Zielen.

Mehr Radfahrer

Aktuell liegt der Anteil der mit dem Auto zurückgelegten Wege in Vorarlberg bei 41 Prozent, während auf das Fahrrad 16 Prozent und auf den öffentlichen Verkehr 14 Prozent entfallen. Zu Fuß werden 18 Prozent der Wege zurückgelegt. Bis 2030 sollen sich diese Anteile deutlich verschieben: Während der Pkw-Anteil auf 34 Prozent sinken soll, ist beim Fahrrad ein Anstieg auf 21 Prozent sowie beim öffentlichen Verkehr auf 16 Prozent vorgesehen.

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) und Mobilitätslandesrat Johannes Rauch (Grüne) wiesen dabei insbesondere auf den Klimaschutz hin. "Auf lange Sicht gilt es die CO2-Emissionen zu senken", betonte Wallner. Er und Rauch unterstrichen die in den vergangenen Jahren begonnenen Anstrengungen, die man in der Zukunft fortsetzen werde: etwa die Umgestaltung der Bahnhöfe im Land zu Mobilitätszentren oder auch die Taktverdichtung im öffentlichen Verkehr. Die Bürger zum Umstieg zu bewegen gelinge ausschließlich über die Faktoren Qualität, Preis und Zuverlässigkeit, ein erhobener Zeigefinger hingegen helfe nicht, so Rauch.

"Entscheidend für Attraktivität"

Ebenfalls im Mobilitätskonzept enthalten ist die Bewältigung des Güterverkehrs. Laut Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser (ÖVP) gilt es die Organisation des Güterverkehrs zu optimieren, für entsprechende künftige Entscheidungen soll die Datenlage in diesem Bereich verbessert werden. Im Bereich Infrastruktur wird verstärktes Augenmerk auf die Erhaltung der rund 800 Kilometer an Landesstraßen mit 600 Brücken gelegt.

Daneben bekennt sich das Land zu anstehenden bzw. laufenden Großprojekten wie den Autobahn-Anschlussstellen Bludenz-Bürs und Rheintal Mitte, dem Stadttunnel Feldkirch und der Bodensee-Schnellstraße S18. Auch der Gestaltung des öffentlichen Raums in den Ortszentren wird im Konzept Rechnung getragen. "Die Art und Weise, wie wir die Mobilitätsbedürfnisse erfüllen können, ist entscheidend für die Attraktivität des Standorts Vorarlberg", erklärte Rüdisser.

"Vision Zero"

In punkto Verkehrssicherheit stellte Rüdisser fest, dass das 2006 ausgegebene Ziel "Vision Zero" - keine Verkehrstoten in Vorarlberg - nicht erreicht wurde. Man werde die Bemühungen noch intensivieren und dabei spezielles Augenmerk auf Radfahrer und Fußgänger legen, so der Landesstatthalter.

Das neue Mobilitätskonzept basiert auf seiner vor 13 Jahren erschienen Vorgängerversion. Veränderungen im Mobilitätsverhalten, aber auch Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum hätten eine Überarbeitung nötig gemacht, sagte Wallner. Er betonte, dass der Entwicklungsprozess des Konzepts nicht im stillen Kämmerlein stattgefunden habe, vielmehr seien die Bürger in einem Bürgerrat, einem Bürgercafe, bei einem "Mobilitätsabend" und in einem Workshop für Jugendliche einbezogen worden.

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