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Ländersportreferenten fordern tägliche Sportstunde

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Die Länder-Sportreferenten wollen die tägliche Sportstunde für Kinder endlich umgesetzt sehen und in Zusammenarbeit mit dem Bund einen Kriterienkatalog für die Kostenübernahme der beteiligten Körperschaften bei Großveranstaltungen erarbeiten.

Das sind zwei der Ergebnisse, die die Sport-Länderverantwortlichen am Freitag nach ihrer Konferenz in Bregenz vorstellten. "Wir fordern Nägeln mit Köpfen", so Vorarlbergs Sportlandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) zur Sportstunde.

Eigentlich hätte nach jahrelanger Planung die tägliche Bewegungseinheit für Kinder in der Elementarpädagogik, der Primarstufe sowie der Sekundarstufe I in der Landessportreferentenkonferenz beschlossen werden sollen, man habe aber festgestellt, dass es sich bei der österreichweiten Ausrollung und in Finanzierungsfragen mit dem Bund noch spieße, erklärte Rüscher. Die Länder wollten ihre eigenen Initiativen einbringen, die Bundesebene müsse aber die Finanzierung übernehmen. Der Bund werde kaum die Mittel für einen sofortigen österreichweiten Start aufbringen, aber man erwarte einen schrittweisen Beginn im Schuljahr 2022/23.

Noch offene Fragen

Es gebe dabei noch offene Fragen, die mit dem Bildungsressort zu klären seien, so müsste die tägliche Sportstunde in die Lehrpläne übernommen werden. Auf einer von Vorarlberg ausgerichteten Tagung mit Verantwortlichen aus Bildung, Gesundheit und Sport soll dafür der Weg geebnet werden, "noch dieses Jahr", so Rüscher. Man strebe bei einer Umsetzung "keine starre Lösung" an, betonte Tirols Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler (ÖVP). Es werde schwer, die Sportstunde in den Stundenplänen unterzubringen, man setze daher auf Möglichkeiten in der Nachmittagsbetreuung und die Kooperation mit örtlichen Vereinen.

Nutzung von Bundessportanlagen

Um Kinder und Jugendliche, gerade in der Pandemie, noch mehr in Bewegung zu bringen, sei auch über die Nutzung von Bundessportanlagen in außerschulischen Zeiten gesprochen worden, hier sollen Vereine besseren Zugang erhalten. Zudem wollen sich die Länder untereinander und mit dem Bund in der Nutzung von Sportstätten besser abstimmen. Helfen soll dabei ein geplanter digitaler Sportstättenplan, für den der Bund die Software stelle und die Eingabe mitfinanziere. Die Länder verpflichteten sich, diese Karte aktuell zu halten. Damit könnten auch Synergien bei Veranstaltungen besser genutzt werden.

In Tirol habe man viel Erfahrung mit sportlichen Großveranstaltungen, diese hätten einen hohen touristischen und wirtschaftlichen Wert. Man habe aber mit Austragungsorten danach immer wieder "unsere liebe Mühe", wenn es dann um das Finanzielle gehe, sagte Geisler. Daher habe man sich gemeinsam mit dem Bund darauf geeinigt, einen Kriterienkatalog zu erarbeiten. Dieser soll etwa klar definieren, was als veranstaltungsrelevante Nutzung einer Sportstätte gelte bzw. was einer für touristische Zwecke relevanten Nachnutzung entspreche. Damit wisse dann jede Kommune schon bei der Vergabe einer Großveranstaltung, "was auf sie zukommt". Derzeit seien die Kosten einer Veranstaltung oft schwer zuzuordnen, hinterher müsse man dann "feilschen".

(APA)

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