Land trauert um Alt-Landesrat Fredy Mayer

„Vorarlberg trauert um einen großen Pionier und Gestalter unseres Sozial- und Gesundheitswesens, der als Mitglied der Landesregierung sowie als Präsident des Roten Kreuzes eine der prägenden und populärsten Persönlichkeiten unseres Landes war und auch weit über Vorarlberg hinaus Sozialgeschichte geschrieben hat“, würdigt Landeshauptmann Markus Wallner in einer ersten Stellungnahme Mayers Verdienste für Vorarlberg.
Politische Verdienste
Fredy Mayer, 1936 in Bregenz geboren, begann seine politische Laufbahn in Bludenz und war dort Kulturstadtrat, ehe er 1974 in die Vorarlberger Landesregierung einzog. Bis 1993 war er ressortzuständig für Soziales und Gesundheit, bis 1984 auch für Umweltschutz und danach für Sport. "In seiner 18jährigen Regierungstätigkeit hat er für Vorarlberg neue Modelle entwickelt, die später von anderen Ländern und vom Bund übernommen worden sind – unter anderem das europaweit einzigartige Modell des Pflegezuschusses", erinnert Wallner. Als weitere Meilensteine in Mayers Amtszeit nennt er die Schaffung eines professionellen Managements für die Vorarlberger Landeskrankenhäuser, die Einführung des ersten österreichischen Familienzuschusses, den Vertrag Vorarlbergs mit der Weltgesundheitsorganisation WHO, die Pionierarbeit im Bereich der Sozial- und Vorsorgemedizin oder die Entwicklung eines ersten Vorarlberger Geriatriekonzeptes.
Weitere sozialpolitische Initiativen Mayers waren der Ausbau der sozialen Dienste zu einem flächendeckenden sozialen Netz, das Vorarlberger Modell der Hauskrankenpflege, die Programme "Alter hat Zukunft" und "Gesunder Lebensraum Vorarlberg", das Vorarlberger Sozialwerk, das Drogenkonzept, die Suchtarbeit, die Therapieeinrichtung Maria Ebene, die Lehranstalt für heilpädagogische Berufe, Psychiatriereform, Behindertenarbeit oder die Neuordnung der Jugendwohlfahrt.
Engagement für den Sport
Besonderes Engagement widmete Mayer auch einer ganzheitlich ausgerichteten Sportpolitik in der Breite und zur Spitze. Beim Umweltschutz gelang ihm die Unterschutzstellung des Rheindeltas und der Vorarlberger Gletscher sowie die Schaffung des Landschaftspflegefonds.
Langjähriger Rot-Kreuz-Präsident
Fredy Mayer war auch langjähriger Rot-Kreuz-Präsident. "Das Rote Kreuz verliert einen großen Humanisten, der die Organisation mit seiner Persönlichkeit bereichert und wie kein Zweiter geprägt und vorangebracht hat", sagte Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer am Mittwoch. Alfred "Fredy" Mayer war von 1999 bis 2013 Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes.
Gleichgültigkeit gegenüber menschlicher Not duldete Mayer ebenso wenig wie ihre rein bürokratische Verwaltung. Er drängte auf ein stärkeres internationales Engagement des Roten Kreuzes. Der ökonomischen Stärke Österreichs würde die moralische Verpflichtung entspringen, "einen entsprechenden Teil unseres Vermögens denen zuteilwerden zu lassen, die ihn dringend brauchen".
(APA)
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