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Land richtet unabhängige Opferschutzstelle ein

Bregenz -   Das Land Vorarlberg richtet bei der Kinder- und Jugendanwaltschaft eine eigene unabhängige Opferschutzstelle ein, bei der sich Personen melden können, die Gewalt in öffentlichen und privaten Einrichtungen ausgesetzt waren.
LR Greti Schmid
Michael Rauch

Ab kommenden Montag wird die Hotline telefonisch und per E-Mail erreichbar sein. Das gaben am Freitag Sozial-Landesrätin Greti Schmid (V) und Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch bekannt.

Unter der kostenlosen Telefonnummer 0800/ 201816, die von 14.00 bis 18.00 Uhr besetzt sein wird, oder unter opferschutz@vorarlberg.at können sich Gewaltopfer künftig Rat und Hilfe holen. Zunächst wolle man erreichen, dass sich die Betroffenen aussprechen können und nach ihren Bedürfnissen beraten und unterstützt werden. “Die Opferschutzstelle wird auf Basis einer lückenlosen Vertraulichkeit arbeiten”, betonte Rauch. In einem zweiten Schritt gebe es eine rechtliche Prüfung, inwieweit die Täter von damals zur Verantwortung gezogen werden können, sowie Maßnahmen zur Verhinderung künftiger Übergriffe.

Zur Aufarbeitung und zur Abwehr von Vorfällen in der Zukunft sollen die Erfahrungen der Opfer mit ihrer Zustimmung systematisch erfasst und von einem Expertengremium ausgewertet werden. Dieses soll dann über den Einzelfall hinaus Maßnahmen vorschlagen, um den Schutz von Kindern und Jugendlichen in allen Einrichtungen zu gewährleisten, so Schmid. “Wir wollen helfen, darum sind wir auf Informationen durch die Betroffenen angewiesen”, betonte die Landesrätin. Man wolle eine “lückenlose Aufarbeitung” auch in Einrichtungen, die für das Land tätig sind oder waren. Dazu gehören etwa die Stiftung Jupident oder die Vorarlberger Kinderdörfer.

Den Umfang der neuen Aufgabe konnte Rauch vorerst noch nicht abschätzen. Er verwies auf die Erfahrungen der Opferschutzstelle in Tirol, dort seien in den vergangenen sechs Wochen rund 100 Anrufe eingegangen. Dabei sei meist die Aufarbeitung im Vordergrund gestanden, Entschädigungsforderungen seien selten gestellt worden.

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