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Lästerei gegen Conchita Wurst: Song Contest-Favorit entschuldigt sich

Eine Entschuldigung gab es für Conchita Wurst nach vorhergegangenen Angriffen
Eine Entschuldigung gab es für Conchita Wurst nach vorhergegangenen Angriffen ©EPA
Mit dem Antreten der bärtigen Lady Conchita Wurst beim ESC 2014 gelang es Österreich, ins Gespräch zu kommen - überwiegend positiv, jedoch nicht ausschließlich. Aus östlichen Teilnehmer-Ländern kamen Angriffe, etwa von Aram MP3, dem armenischen Top-Favoriten.
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Vor allem Repräsentanten aus den östlichen Ländern des Teilnehmerfelds fielen durch verbale Entgleisungen auf. Darunter fand sich mit Aram MP3 aus Armenien einer der Topfavoriten des Wettbewerbs.

Homophobes über Conchita Wurst

Laut dem Blog “Unzipped: Gay Armenia” hatte der 30-jährige armenische Kandidat, der mit bürgerlichem Namen Aram Sargsyan heißt und in seinem Heimatland offensichtlich für seinen Humor bekannt ist, bei seinem ersten Auftritt im Staatsfernsehen gegen Wurst gelästert.

Deren Orientierung sei “nicht normal” und “nicht passend”: “Hoffentlich können wir ihr helfen, sich zu entscheiden, ob sie eine Frau oder ein Mann ist.” Bei einer Pressekonferenz am 20. März hatte der Sänger dann davon gesprochen, es “irgendwie ertragen” zu müssen, gemeinsam mit Wurst auf einer Bühne stehen zu müssen.

Aram MP3 entschuldigt sich: “Übersetzungsfehler”

Im direkten Kontakt mit Wurst wies Aram MP3 dann allerdings etwaige schwulenfeindliche Äußerungen von sich. Laut ORF hat sich der Sänger auch persönlich bei Wurst entschuldigt und beteuert, man habe ihn schlicht falsch übersetzt.

“Aram, mein Herz: Ich bin eine arbeitende Frau und ein wahnsinnig fauler junger Mann in meiner Freizeit und das wird sich nicht ändern”, hatte Conchita Wurst bereits im März gegenüber der Gratiszeitung “Heute” gekontert.

Song Contest: “Europaweite Schwulenparade”

Eine Entschuldigung von Witali Milonwo steht indes noch aus. Der für homophobe Äußerungen und die stete Forderung nach strengeren Anti-Homosexuellen-Gesetzen bekannte Lokalpolitiker aus St. Petersburg forderte in einem offenen Brief die russischen Song-Contest-Verantwortlichen auf, den Bewerb, den er als “europaweite Schwulenparade” bezeichnete, zu boykottieren.

Witali Milonwo: “Beleidigung von Millionen Russen”

“Schon die Ausstrahlung des Wettbewerbs in Russland sei eine Beleidigung von Millionen Russen”, wird Milanow vom britischen “Guardian” zitiert: “Der Liveauftritt des offensichtlichen Transvestiten und Hermaphroditen Conchita Wurst auf derselben Bühne mit den russischen Künstlern ist eine unverhohlene Propaganda von Homosexualität und spirituellem Verderben.”

(apa/red)

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