Das Insektensterben ist auch in Vorarlberg ein Problem, besonders in den letzten Jahren nahm der Bestand unleugbar ab. “Es ist so, dass man es bei auffälligen Tieren, schönen Tieren, besonders schnell merkt”, erklärt Biologe Klaus Zimmermann. So falle es etwa auf, wenn sich eine große Schmetterlingsart plötzlich weniger oft in den heimischen Gärten blicken lasse. Nicht nur Schmetterlinge und Bienen, auch viele andere Arten seien betroffen: “Mir als Biologe machen natürlich auch die unauffälligen Arten, die niemand anschaut, Sorgen, da es bei denen auch nicht anders ist.”
Blütenpflanzen verschwinden
Bei der Diskussion um das Insektensterben fällt immer wieder das Wort Pestizide – die Schuld wird des Öfteren bei Landwirten gesucht, die Spritzmittel verwenden um ihre Pflanzen zu schützen – aber auch andere Faktoren spielen eine Rolle. “Eine Ursache sind natürlich Pestizide, in der Landwirtschaft genauso wie in Privatgärten. Es sind aber genauso andere Themen, wie etwa die Bodenversiegelung, es wird immer mehr zugebaut”, so Zimmermann. Auch Strukturverarmung, beispielsweise durch landwirtschaftliche Monokulturen, sei einer der Gründe. “Man lässt keine bunten blühenden Wiesen zu. Wenn verschiedene Blütenpflanzen verschwinden, dann verschwinden all die Insekten und Spinnentiere, die zu diesen Pflanzen dazugehören”, verdeutlicht der Biologe.
Natur auch zulassen
Jeder Bürger kann helfen, dem Insektensterben entgegenzuwirken. Man solle den Garten wachsen lassen, die Blütenpflanzen ziehen einiges an Insekten an. Auch das Einsetzen von heimischen statt exotischen Pflanzen könne helfen. “Wenn ich meinen eigenen Garten strukturreich gestalte und Natur zulasse, keine grüne Betonwüste daraus mache, dann tue ich eigentlich schon sehr sehr viel für die Insekten”, verdeutlicht der Inatura-Biologe. Auch das Land kann seinen Teil beitragen: “Ich würde als erstes anregen, dass man das schlicht und einfach das Ausbleiben der Arten untersucht”, so Zimmermann. Da es noch keine seriösen Unterlagen für Vorarlberg gebe, beziehe man sich auf Studien aus Deutschland, wo die Situation anders sei.
“Es geht in eine gute Richtung”
Auch, wenn noch Einiges zu tun sei, habe bereits ein Umdenken stattgefunden: “Es gibt einen Umweltverband der Gemeinden. Dort werden auch Empfehlungen ausgegeben”, erklärt der Vorarlberger. In den Gemeinden werde etwa auf öffentlichen Flächen auf Pestizide verzichtet, man setze zudem auch verstärkt blühende heimische Pflanzen ein. “Dort geschieht schon Einiges, es geht in eine gute Richtung. Klar, man kann überall mehr machen, aber man sollte auch darstellen, dass es sehrwohl positive Entwicklungen gibt”, betont Klaus Zimmermann.
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